Bank deutscher Länder (BdL)

Die Bank deutscher Länder (kurz: BdL) war die damalige Zentralbank der britischen und amerikanischen, und später auch der französischen, Besatzungszone (= Trizone) und wurde am 1. März 1948 als Nachfolgerin der Reichsbank gegründet. Ihr Sitz war in Frankfurt am Main.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Die gesetzliche Grundlage war das Gesetz Nr. 60 der Militärregierung (Alliiertengesetz) und die Verordnung Nr. 129. Die Militärgouverneure und die Oberbefehlshaber haben auf der Grundlage folgender Ziele die Gründung der Bank deutscher Länder beschlossen: 


  • bestmögliche Verwendung der Geldmitte

  • Festigung der Währung und des Geld- und Kreditsystems

  • Angleichung der Geschäftstätigkeit der angeschlossenen Landeszentralbanken


Die Aufgabe der BdL war also die Währungspolitik in der Trizone. Bis 1954 unterlag die Bank der Weisungsbefugnis der Alliierten. Ab diesem Jahr wurde sie unabhängig, war aber eine Einrichtung des Bundes. Die Organe waren das Direktorium und der Zentralbankrat.

Zentralbankrat


Dieser war für alle Entscheidungen zuständig und sollten die Geldpolitik für die ganze westliche Besatzungszone abstimmen. Die Mitglieder waren die neun Vorsitzenden der Landeszentralbanken. Sie wählten einen Ratspräsidenten, der nicht Vorsitzender einer der Landeszentralbanken war. Die Tagungen fanden in Frankfurt am Main statt.

Direktorium


Zu dessen Aufgaben gehörte unter Anderem die Durchführung der Beschlüsse des Zentralbankrates. Der Präsident des Direktoriums und dessen Stellvertreter wurden vom Zentralbankrat ernannt. Alle weiteren Mitglieder wurden von diesem Vorsitzenden gewählt.

Das Grundkapital der Bank deutscher Länder betrug 100.000 DM und war im Besitz der Zentralbanken. Die D-Mark wurde nur drei Monate (Juni 1948) nach der Gründung der Bank eingeführt. Am 1. August 1957 wurde die Bank deutscher Länder, die Zentralbanken und die Berliner Zentralbank durch die Deutsche Bundesbank auf Grundlage des „Gesetzes über die Deutsche Bundesbank“ abgelöst. Sie sollte als Nachfolgerin die Steuerung der D-Mark fortführen und deren Entwicklung fördern.

 
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