Aktienkursrisiko

Das Aktienkursrisiko ist eines der speziellen Risiken eines Aktionärs bei einer Vermögensanlage in Aktien, denn bei allen Aktienkursen muss man stets auf unerwartete Schwankungen (Volatilitäten) gefasst sein, die auf Grund verschiedener Einflussfaktoren auftreten können.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Als Anleger muss man damit umgehen können, dass Aktien entgegen aller Erwartungen ihren Kurs ändern. Sie unterliegen stetigen Auf- und Abwärtsbewegungen sowohl bei kurz- als auch bei mittel- und langfristigen Vermögensanlagen. Wie lange jeweils eine solche Phase dauert, kann nirgends hergeleitet werden. Die Einflussfaktoren können je nach Anlagedauer unterschiedlich sein.

Kurz-, mittel- und langfristige Vermögensanlagen


Bei den kurzfristigen Anlagen können beispielsweise aktuelle Ereignisse wie Auseinandersetzungen zwischen zwei Tarifparteien oder internationale Krisen ausschlaggebend sein, dass sich die Stimmung der Anleger am Markt ändert und somit Veränderungen in den Aktienkursen auftreten. Die mittelfristigen Vermögensanlagen sind unter Anderem von der Wirtschafts-, Währungs- und Geldpolitik und deren Einfluss auf die Aktionäre abhängig, wodurch Kursänderungen auftreten können. Die Ertragslage der Unternehmen, welche wiederum von der gesamtwirtschaftlichen und politischen Entwicklung abhängig ist, stellt den wichtigsten Faktor zur Beeinflussung der Kurse langfristiger Anlagen dar. Das Aktienkursrisiko lässt sich in zwei grundsätzliche Risikoquellen einteilen: Allgemeines Marktrisiko und Unternehmensspezifisches Risiko.

Allgemeines Marktrisiko


Das allgemeine Marktrisiko wird auch systematisches Risiko genannt. Es bezieht sich auf alle Aktien am Markt und beschreibt die Veränderung der Aktienkurse auf Grund der allgemeinen Tendenz am Aktienmarkt. Dieses Risiko steht also in keinem direkten Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation des jeweiligen Unternehmens, sondern ist abhängig vom Gesamtmarkt. Beispielsweise kann sich der Kurs einer Aktie durch die Entwicklung des Marktzinsniveaus ändern. Allerdings erfolgt die Reaktion der Kurse meist mit einer kleinen Zeitverzögerung („time lag“). Steigt der Marktzins, dann kann es passieren, dass der Aktienkurs fällt und umgekehrt. Grund ist unter Anderem, dass die Aktionäre sich den aktuellen Marktzins sichern wollen, da sie der Meinung sind, bei einer Anlage mit fester Verzinsung mehr Ertrag zu haben. Sie schichten also ihr Kapital um und verkaufen die Aktien. Demzufolge sinkt der Kurs, um die Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen wieder attraktiver zu machen und die Anleger mit geringen Einstiegskursen zu locken.

Unternehmensspezifisches Risiko


Das unternehmensspezifische Risiko wird auch unsystematisches Risiko genannt. Es bezieht sich auf die Faktoren, die unmittelbar oder mittelbar auf das jeweilige Unternehmen (Emittent) zurück zu führen sind. Dem zufolge haben diese Faktoren auch nur Einfluss auf den Kurs der Aktien, die von dieser Unternehmung ausgegeben (emittiert) wurden. Unter Anderem haben falsche Entscheidungen des Vorstandes, Verluste von Marktanteilen oder auch negative Ertragsentwicklungen große Bedeutung bezogen auf die Stimmung der Aktionäre und somit auch auf den Aktienkurs. Das Aktienkursrisiko kann nicht reduziert werden. Es besteht immer bei einer Anlage in Aktien. Die einzige Möglichkeit ist, das unternehmensspezifische Risiko durch breite Streuung (viele Unternehmen) zu verringern, wobei beim Marktrisiko wiederum durch solch eine Streuung der Aktienbestand viel genauer die Marktentwicklungen wahrnimmt und darauf reagiert.

 
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