Mit welchen Kreditkarten kann ich Meilen oder Punkte sammeln?

Mit einigen Kreditkarten in Deutschland können Sie bei jeder Zahlung Meilen oder Punkte sammeln. Doch welche Karten gibt es überhaupt und wo liegen die Unterschiede?

Sachbezugskarte
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Kreditkarten zum Meilen- und Punktesammeln

Inhaltsverzeichnis

  1. Mit welchen Kreditkarten kann ich Meilen sammeln?
  2. Mit welchen Kreditkarten kann ich Punkte sammeln?
  3. Welche Miles & More Kreditkarte lohnt sich?
  4. Welche American Express Kreditkarte lohnt sich?
  5. Meilen- und Punktekreditkarten können sich lohnen

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Im Kreditkartenvergleich finden Sie mittlerweile eine sehr große Auswahl an Kreditkarten. Dabei eine passende Karte zu finden, kann teilweise sehr kompliziert sein. Gerade deshalb sollten Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren und besonders nach einem guten Preis-Leistungsverhältnis Ausschau halten. Sofern Sie allerdings auch vom Punkte- und Meilenfieber angesteckt wurden, können Sie auch nach einem ganz bestimmten Typ Ausschau halten: Sogenannte Meilen- und Punkte-Kreditkarten, die es auch in Deutschland in großer Auswahl gibt. In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, welche Meilen- und Punktekreditkarten es in Deutschland gibt und welche Karte welche Leistungen bringt.

Mit welchen Kreditkarten kann ich Meilen sammeln?

In Deutschland gibt es leider nicht mehr viele Kreditkarten mit denen Sie Meilen sammeln können. In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Fluggesellschaften vom deutschen Kreditkartenmarkt verabschiedet. Dazu gehören allen voran diese Fluglinien (Stand: 1/2018):

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Mittlerweile ist die Lufthansa als einziger Anbieter von einer reinen Meilen-Kreditkarte verblieben. Dafür erhalten Sie bei der größten deutschen Airline gleich mehrere Kreditkarten-Typen. Mittlerweile gibt es sogar sechs verschiedene Varianten:

Die Unterschiede zwischen den verschiedenen Varianten wollen wir Ihnen weiter unten in diesem Ratgeber noch einmal im Detail vorstellen. Die größten Unterschiede liegen grundsätzlich bei der Zahl an Meilen, die Sie für jeden Euro Umsatz bekommen, sowie bei den Versicherungsleistungen. Auch die Jahresgebühr unterscheidet sich stark und liegt zwischen 55 und 110 Euro.

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Neben den genannten Varianten der verschiedenen Meilen-Kreditkarten bietet die Lufthansa dieselben Modelle noch als Sonderkreditkarten für Statusgäste an. Diese erhalten die genannten Karten entweder vergünstigt (Frequent Traveller) oder aber komplett kostenlos (Senator und HON Circle). Wie wir Ihnen im nächsten Abschnitt erklären, gibt es allerdings noch zwei weitere Kreditkarten mit denen Sie über einen kleinen Umweg ebenfalls an Meilen kommen können.

Besonders interessant: Möglich ist das Sammeln mit den Mastercard-Kreditkarten teilweise sogar komplett kostenlos.

Neben der Lufthansa bietet ansonsten nur die Tochter Eurowings mit den Eurowings Kreditkarten Classic und den Eurowings Kreditkarten Gold vergleichbare Karten zum Meilensammeln. Hierbei handelt es sich jeweils um ein Doppel aus Visa und Mastercard-Kreditkarte.

Mit welchen Kreditkarten kann ich Punkte sammeln?

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Insgesamt gibt es in Deutschland verschiedene Kreditkarten, mit denen Sie für Ihre Zahlungen Punkte sammeln können. Das wiederum liegt allen voran daran, dass Sie mit zahlreichen Kreditkarten von American Express am Membership Rewards Programm – dem hauseigenen Punkteprogramm von American Express – teilnehmen können. In diesem Ratgeber möchten wir uns allerdings nur auf einige Karten konzentrieren und Ihnen daher nicht alle Amex-Kreditkarten vorstellen. Generell empfehlenswert sind je nach Zahlungsverhalten die folgenden Karten von American Express:

Aber Achtung: Bei der letztgenannten Kreditkarte ist anzumerken, dass Sie mit dieser nicht am Membership Rewards Programm teilnehmen. Stattdessen sammeln Sie mit der Payback-Kreditkarte – wie der Name schon sagt – Punkte im bekannten Payback-Programm.

Eine weitere Alternative zu den genannten Kreditkarten ist die Hilton-Kreditkarte. Mit dieser können Sie ebenfalls Punkte sammeln. Möglich ist das im Mitgliedschaftsprogramm Hilton Honors. Dort sammeln Sie einen Punkt für jeden Euro Umsatz. Bei Zahlungen bei Hilton erhalten Sie sogar doppelte Punkte auf alle Umsätze. Darüber hinaus bekommen Sie mit der Kreditkarte für 48 Euro im Jahr auch den attraktiven Hilton Gold Status. Dieser bringt Ihnen beispielsweise kostenfreies Frühstück, Upgrades auf bessere Zimmer sowie weitere Vorteile wie einen späten Check-out am Abreisetag. Darüber hinaus können Sie bei der Punktekreditkarte auf Wunsch ein Versicherungspaket hinzubuchen, das sich durchaus ebenfalls lohnen kann, sofern Sie viel unterwegs sind (Stand: 1/2018).

Welche Miles & More Kreditkarte lohnt sich?

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Gerade wenn Sie nach einer reinen Kreditkarte zum Meilensammeln suchen, kommt Ihnen sicherlich die Kreditkarte von Miles & More in den Sinn. Die Lufthansa vertreibt die Kreditkarten ihres Vielfliegerprogramms in Deutschland mit großem Werbeetat, sodass Sie die Kreditkarten mit großer Wahrscheinlichkeit bereits schon einmal gesehen haben. Doch das heißt natürlich noch lange nicht, dass sich die Kreditkarten auch wirklich lohnen. Ob das der Fall ist, zeigen wir Ihnen deshalb in diesem Ratgeber. Dabei gilt es erst einmal zu untersuchen, welche Kreditkarte sich wann lohnt. Gerade durch die vielen verschiedenen Typen sind die Karten von Miles & More auf den ersten Blick ein wenig komplex. Die Jahresgebühr der verschiedenen Kreditkarten staffelt sich wie folgt:

Die Unterschiede der Kreditkarten finden sich auf verschiedenen Ebenen. Zuerst möchten wir Ihnen erklären, wo die Unterschiede zwischen der privaten Variante (World oder World Plus) und der Geschäftskreditkarte (Business) liegen. Diese Unterscheidung basiert auf der neuen EU-Verordnung zur Reduzierung der sogenannten Interbankenentgelte. Diese Gebühren liegen bei Geschäftskreditkarten höher, sodass die Kreditkartenbanken (in diesem Fall die DKB, die hinter dem Produkt steht) mit Geschäftskreditkarten mehr verdienen. Durch diese Situation werden bei Zahlungen mit der Miles & More Business Kreditkarte auch mehr Meilen gewährt. Mit dieser Karte erhalten Sie (unabhängig davon, ob es sich um die Variante Blue oder Gold handelt) eine Meile für je einen Euro Umsatz. Mit den privaten Kreditkarten erhalten Sie nur eine Meile für je zwei Euro Umsatz. Dennoch können Sie leider nicht einfach eine Geschäftskreditkarte beantragen, denn diese erhalten Sie ausschließlich für den geschäftlichen Einsatz (z.B. Selbstständige und Freiberufler). Darüber hinaus darf die Karte auch nur für geschäftliche Zahlungen eingesetzt werden – Versicherungsleistungen gelten sonst beispielsweise nicht.

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Die Unterscheide zwischen den „Farben“ der Miles & More Kreditkarten sind dagegen etwas komplizierter: Die Meilenkreditkarten bringen als private oder geschäftliche Karten unabhängig von der jeweiligen Ausführung immer genauso viele Meilen (1:1 geschäftlich oder 2:1 privat). Darüber hinaus erhalten Sie auch bei Partnern, bei denen es mehr Meilen gibt (zum Beispiel Hilton oder Lufthansa World Shop), immer dieselbe Anzahl an Meilen. Der einzige Unterschied zwischen der Miles & More Kreditkarte Blue und der Miles & More Kreditkarte Gold findet sich beim Partner Avis. Bei diesem erhalten Sie mit der Miles & More Kreditkarte Gold 5 Meilen je Euro Umsatz, mit der blauen Karte dagegen nur 4 Meilen je Euro.

Größer sind dagegen die Unterschiede in puncto Versicherungen: Hier gibt es insgesamt vier verschiedene Varianten, wobei die Miles & More Kreditkarte World Plus sowie Business dabei immer das identische Versicherungspaket bietet. Dieses besteht beim jeweils besten Modell (Miles & More Kreditkarte Gold World Plus und Miles & More Kreditkarte World Business) aus den folgenden Versicherungsleistungen:

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Hierbei handelt es sich durchaus um ein attraktives Versicherungspaket, das die Kreditkarte zum Meilensammeln auch generell für Reisen interessant macht. Allerdings gelten diese umfangreichen Versicherungsleistungen bei der privaten Ausführung immer nur für private Aufenthalte und bei der Business-Kreditkarte immer nur für geschäftliche. Im Zweifel würden Sie also sogar beide Varianten benötigen, um sich wirklich ideal abzusichern.

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Bei der Miles & More Kreditkarte Blue Business sowie der Miles & More Kreditkarte Blue World Plus erhalten Sie dagegen keine Mietwagenvollkaskoversicherung. Der Preisunterschied zwischen den Kreditkarten beträgt auch 40 Euro im Jahr, sodass Sie abwägen sollten, ob die Versicherung Ihnen diesen Aufpreis wert ist. Ansonsten bietet die goldene Kreditkarte Ihnen noch die Möglichkeit, 25.000 Prämienmeilen in Statusmeilen umzuwandeln – das lohnt sich allerdings nur selten. Relevanter ist der Vorteil, dass Sie bei der Miles & More Kreditkarte Gold ohne Bedingung von einer unbegrenzten Meilengültigkeit profitieren – Ihre Meilen bei Miles & More zukünftig also nicht mehr verfallen. Bei der Miles & More Kreditkarte Blue gilt dies erst, wenn Sie mindestens 1.500 Prämienmeilen (also 3.000 Euro regulären Umsatz) in einem Jahr zusammen haben.

Abgeraten wird dagegen oft von der Variante „World“: Diese bietet in der Basis-Variante Miles & More Kreditkarte Blue World (55 Euro) keinerlei Versicherungsleistungen. Für nur 15 Euro mehr (bei sonst identischen Leistungen) erhalten Sie mit der Variante World Plus mit der Reiserücktrittskostenversicherung und der Reisekrankenversicherung) zwei zentrale Reiseversicherungen. Auch die Miles & More Kreditkarte Gold World (100 Euro) ist keine wirklich attraktive Meilenkreditkarte. Diese bietet insgesamt sogar weniger Versicherungsleistungen als die Variante Blue World Plus und kommt nur mit einer Reiserücktrittskostenversicherung daher. Einzig die generell unbegrenzte Meilengültigkeit spricht für die Karte. Für nur 10 Euro mehr erhalten Sie allerdings zwei wichtige Versicherungsleistungen (Auslandsreisekrankenversicherung und Mietwagenvollkaskoversicherung), weswegen wir Ihnen in diesem Fall eher zur Miles & More Kreditkarte World Plus raten würden (Stand: 1/2018).

Welche American Express Kreditkarte lohnt sich?

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Bei American Express finden Sie gleich mehrere Kreditkarten, mit denen Sie Punkte sammeln können. Zuerst wollen wir für Sie auf die Payback-Kreditkarte eingehen. Mit dieser sammeln Sie für je zwei Euro Umsatz einen Punkt im Payback-Programm. Dadurch, dass der Wert von Payback-Punkten minimal 1 Cent beträgt, erhalten Sie effektiv also 0,5 Prozent Cashback auf Ihre Zahlungen. Sie können Payback-Punkte auch in Meilen bei Miles & More umwandeln. Es handelt sich um eine American Express Kreditkarte, wodurch die Akzeptanz ein wenig eingeschränkt ist. Attraktiv ist die Payback-Kreditkarte deshalb, weil es sich um die einzige generell und unbegrenzt kostenlose Meilenkreditkarte in Deutschland handelt. Sofern Sie es auf Miles & More-Meilen abgesehen haben, sammeln Sie mit der Payback American Express Kreditkarte sogar genauso viele Meilen wie mit einer privaten Miles & More Credit Card. Dafür müssen Sie aber keine hohe Jahresgebühr bezahlen.

Eine gute Alternative können allerdings auch die verschiedenen „echten“ American Express Kreditkarten sein. Mit diesen nehmen Sie automatisch und mittlerweile auch kostenlos am sogenannten Membership Rewards Programm teil. In diesem sammeln Sie für jeden Euro Umsatz auch einen Punkt. Für 15 Euro im Jahr können Sie zudem den sogenannten American Express Turbo aktivieren und bekommen dann sogar 1,5 Punkte für jeden Euro Umsatz. Möglich ist dies für Umsätze bis maximal 40.000 Euro im Jahr (maximal 20.000 Bonuspunkte). Gerade wenn Sie viel Geld mit einer Punkte-Kreditkarte umsetzen, kann sich dies in jedem Fall lohnen.

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Interessant sind die Kreditkarten von American Express allen voran deshalb, weil sowohl die American Express Green Card als auch die American Express Gold Card im ersten Jahr komplett kostenlos sind. Sofern Ihnen die Karten nicht gefallen, können Sie diese nach einem Jahr auch wieder kündigen und bezahlen so insgesamt keinen Cent. Sofern Sie die Karten behalten möchten, bezahlen Sie bei der Green Card eine Gebühr von 55 Euro im Jahr, bei der Gold Card sind es 140 Euro im Jahr. Bei einem Jahresumsatz von mindestens 4.000 Euro ist die American Express Green Card auch über das erste Jahr hinaus kostenlos. Die American Express Gold Card ist inoffiziell ab einem Umsatz von mindestens 10.000 Euro im Jahr gebührenfrei.

Die Punkte, die Sie im sogenannten Membership Rewards Programm von American Express sammeln, können Sie im Verhältnis 5:4 zu vielen Vielflieger- und auch Hotelprogrammen umwandeln (hier teilweise mit einem anderen Verhältnis). So haben Sie mit einer American Express-Kreditkarte allen voran eine sehr flexible Punktekreditkarte, die man durchaus auch Meilenkreditkarte nennen könnte. Übertragen können Sie die Meilen zum Beispiel zu British Airways oder auch dem Lufthansa-Partner Singapore Airlines. Auch Hotelpartner wie Hilton oder Starwood stehen Ihnen für eine Übertragung zur Verfügung. Ebenfalls möglich ist eine Übertragung zu Payback (und so auch in Miles & More-Meilen) im Verhältnis 2:1. Dies ist allerdings eher weniger interessant als die anderen Möglichkeiten zur Übertragung der Punkte.

Sofern Ihnen Versicherungsleistungen wichtig sind, raten wir Ihnen übrigens zur American Express Gold Card. Diese bietet ein gutes Versicherungspaket mit sehr wichtigen Leistungen. Noch besser ist die American Express Platinum Card, die trotz zahlreicher weiterer Leistungen bei einer Jahreskartengebühr von 600 Euro wohl eher weniger attraktiv ist.

Meilen- und Punktekreditkarten können sich lohnen

In den USA haben viele Verbraucher eine Meilenkreditkarte oder Punktekreditkarte im Portemonnaie. In Deutschland dagegen spielen diese Karten noch eine weniger wichtige Rolle. Dennoch kann sich eine Beantragung für Sie durchaus lohnen, denn gerade wenn Sie hohe Umsätze erzielen, können Sie durch eine Meilenkreditkarte sehr attraktive Meilen für Freiflüge sammeln. Dies kann sich durchaus schnell lohnen, wenn Sie die Meilen auch richtig einlösen. Die Nachteile von Punkte- und Meilenkreditkarten sollten Ihnen allerdings ebenfalls bekannt sein. Bei allen genannten Kreditkarten bezahlen Sie nämlich Gebühren für Abhebungen am Geldautomaten sowie den Einsatz im Ausland – im Kreditkartenvergleich finden Sie dagegen teilweise sogar kostenlose Kreditkarten, bei denen diese Gebühren nicht anfallen (Stand: 1/2018).

Bildquellen:

Paar mit Miles & More-Kreditkarte: miles-and-more.com
Aufzählungen: Bezahlen.de
Mastercard-Logo: 97013322 © Alexey Novikov | Dreamstime
Amex-Logo: American Express Services Europe Limited | www.americanexpress.com/de
Miles & More-Karten: miles-and-more.com
Karte beim Bezahlen: miles-and-more.com
Flugzeug und Sonnenuntergang: airberlin.com
Payback American Express: payback.net
Payback-Joker: payback.net

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