Zusatzgebühren für die Kreditkartenzahlung werden verboten

Ab 2018 werden Zusatzgebühren für die Kreditkartenzahlung per Gesetz verboten. Das macht Kreditkarten noch attraktiver.

Sachbezugskarte
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Gesetz verbietet Extra-Gebühren für Kreditkarten

Inhaltsverzeichnis

  1. Wo spielen die Extra-Gebühren für Kreditkarten eine Rolle?
  2. Warum sind die Gebühren ab 2018 verboten?
  3. Warum ist die neue Regelung so wichtig?
  4. Abschaffung der Extra-Gebühren macht Kreditkarten noch attraktiver

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Sie ärgern sich vermutlich immer wieder, wenn Sie auf einmal eine zusätzliche Gebühr für die Bezahlung mit Ihrer Kreditkarte berappen müssen. Mit dieser Praxis ist allerdings bald Schluss. Ab 2018 gilt in Deutschland ein Gesetz, das eine Zusatzgebühr für die Zahlungsweisen Kreditkarte, Überweisung und Lastschrift verbietet. Sie müssen dann, unabhängig vom jeweiligen Händler und der Zahlungsweise, immer kostenfrei bezahlen dürfen. Damit sind die bislang in manchen Branchen gängigen Extra-Gebühren endgültig Geschichte – zumindest theoretisch. Denn Händler können diese Kosten natürlich bereits bei Produkten oder Dienstleistungen draufschlagen. 

Wo spielen die Extra-Gebühren für Kreditkarten eine Rolle?

Das Online-Shopping ist allen voran einfach. Doch das ist nur einer der vielen Vorteile des Online-Shoppings. Für Sie spielt sicherlich auch eine Rolle, dass Sie kostenfrei bezahlen können und meist nicht einmal etwas für den Versand berappen müssen. Diese Kombination aus kostenlos und einfach macht das Einkaufen im Internet so beliebt. Doch auch in Deutschland ist das leider nicht immer der Fall. Wenngleich Händler wie Amazon es vormachen, ziehen noch nicht alle nach. Gerade bei der Bezahlweise wird teilweise noch eine Extra-Gebühr genommen. Das gilt allen voran für Reiseanbieter und Fluggesellschaften, teilweise aber auch für Online-Händler. Wenngleich es sich eher um die Ausnahme denn die Regel handelt, können Sie auch beim Online-Shopping teilweise auf die unangenehme Zusatzgebühr stoßen.

Welche Händler in der Reisebranche nehmen eine Zusatzgebühr?

Besonders beliebt ist die Zusatzgebühr für die Zahlung mit einer Kreditkarte in der Reisebranche. Ein gutes Beispiel dafür sind die Anbieter von Pauschalreisen. So bezahlen Sie unter anderem bei diesen Anbietern generell eine Zusatzgebühr für die Zahlung mit der Kreditkarte (Stand: 06/2017):

Reiseanbieter Gebühren

Die Gebühren werden von den Anbietern in der Reisebranche meist prozentual erhoben, sind also besonders bei hohen Reisepreisen nicht zu vernachlässigen. Das gilt besonders bei Pauschalreisen, denn bei diesen nehmen fast alle Anbieter eine zusätzliche Gebühr. Egal ob die Branchenriesen wie Tui und Thomas Cook oder kleinere Anbieter – um eine Zusatzgebühr bei der Buchung von Pauschalreisen kommen Sie im Prinzip nicht herum.

Doch nicht nur bei Pauschalreisen sollten Sie die zusätzlichen Gebühren im Blick haben. Selbst bei der reinen Hotelbuchung kommt es teilweise zu einer Zusatzgebühr. Hier sind diese Kosten allerdings eher eine Seltenheit. Nur wenige Hotelketten sowie kleinere Hotels erheben bei der Direktbuchung eine Gebühr für die Zahlungsweise Kreditkarte. Die Regel ist allerdings, dass Sie mit einer Visa-, Mastercard- oder American Express-Kreditkarte komplett kostenfrei bezahlen können. Das zumindest gilt bei allen größeren Drittanbietern wie Expedia, Hotels.com oder Booking.com. Die einzige Ausnahme stellt Amoma da. Die Schweizer Firma erhebt eine prozentuale Gebühr für Hotelbuchungen – ist dafür allerdings meist auch der günstigste Anbieter.

Bei welchen Fluggesellschaften fällt die Extra-Gebühr an?

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Sehr gängig sind Zusatzgebühren für die Bezahlung leider in der Airline-Branche. Mit schlechtem Beispiel voran gehen dabei die Lufthansa sowie airberlin, die zwei größten Fluggesellschaften in Deutschland. Bei airberlin fällt die Gebühr pauschal an – bei einem innerdeutschen Flug beispielsweise 7 Euro. Bei der Lufthansa wird die Gebühr prozentual erhoben. Bei einem innerdeutschen Flug bezahlen Sie hier eine Gebühr von 2 Prozent (Stand: 06/2017). Das ist zwar sicherlich zu verkraften, allerdings alles andere als angenehm. Gerade bei teureren Tickets können auch 2 Prozent durchaus schmerzhaft sein. Die pauschale Gebühr bei airberlin ist dagegen besonders bei günstigen Tickets problematisch. Eine ähnliche Gebühr erheben zudem auch andere Airlines wie Eurowings oder Tuifly.

Noch problematischer sind die Extra-Gebühren für die Zahlung mit Kreditkarte allerdings bei Drittanbietern. Besonders wenn Sie bei günstigen Anbietern buchen, müssen Sie mit einer satten Zusatzgebühr rechnen. In Extremfällen kostet die Zahlung mit Kreditkarte bis zu 50 Euro extra. Dabei spielt der Preis des Fluges keine große Rolle. Bei manchen Anbietern sind die Zusatzgebühren für die Kreditkartenzahlung sogar höher als der Flugpreis. Gerade wenn Sie häufig günstige Flugtickets bei Drittanbietern buchen, sollten Sie die mögliche Extra-Gebühr unbedingt beachten, um nicht in eine Kostenfalle zu tappen. Nutzen Sie daher nur Anbieter, bei denen mindestens die Zahlung mit einer gängigen und von Ihnen genutzten Zahlungsart akzeptiert wird.

Warum sind die Gebühren ab 2018 verboten?

Die Europäische Union treibt bereits seit einigen Jahren die Zahlung mit modernen Zahlungsmitteln wie der Kreditkarte voran. Schon im Jahr 2015 wurde die Herabsetzung der Händlergebühren bei Kreditkarten beschlossen. Demnach dürfen die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard von Händlern nur noch maximal 0,3 Prozent des Umsatzes als Gebühr erheben. Davor waren bis zu 3 Prozent üblich – entsprechend gering war die Kreditkartenakzeptanz besonders in Deutschland. Eine Ausnahme von dieser Regelung existiert in Deutschland derzeit (Stand: 06/2017) nur für American Express-Kreditkarten sowie Geschäftskreditkarten.

Die Abschaffung von Extra-Gebühren für die Zahlung mit bestimmten Zahlungsmitteln ist der nächste Schritt hin zu mehr bargeldlosem Zahlungsverkehr. Die im Online-Handel bei einigen Händlern gängigen Gebühren werden in den kommenden Jahren in allen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union verboten. Dies geht auf eine Richtlinie der Europäischen Kommission, die vom Europäischen Parlament bestätigt wurde, zurück. Bei Richtlinien haben die jeweiligen Mitgliedsländer einen gewissen Gestaltungsspielraum.

Was genau hat der Bundestag beschlossen?

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In Deutschland hat sich der Bundestag für eine relativ strikte Umsetzung entschieden. Das Anfang Juni 2017 beschlossene Gesetz umfasst deshalb neben der Überweisung und der Lastschrift auch die Kreditkarte. Besonders ist an dem neuen Gesetz allen voran, dass es keinerlei Ausnahmeregelungen gibt. Das heißt konkret: Die Zahlung mit den genannten drei Zahlungsmitteln muss grundsätzlich bei allen Online-Händlern, die Waren in Deutschland anbieten, kostenfrei sein. Die Wirtschaft hatte darauf gehofft, dass es Ausnahmen geben würde. Für Sie als Verbraucher bedeutet die Abschaffung der Extra-Gebühren für die Zahlung mit Kreditkarten allerdings hauptsächlich Positives.

Welche Kreditkarten sind vom Gesetz betroffen?

Interessant ist an der strikten Umsetzung des Bundestags auch, dass alle Kreditkarten-Typen gleichermaßen betroffen sind. Gerade bei American Express-Kreditkarten, bei denen (Stand: 06/2017) noch höhere Gebühren für Händler anfallen als bei Visa und Mastercard, war eine mögliche Abweichung zu erwarten. Die Regelung umfasst darüber hinaus auch weniger genutzte Kreditkarten wie Diners Club. Händler dürfen allerdings weiterhin darauf verzichten, ein Zahlungsmittel anzubieten. Ein Online-Händler oder eine Fluggesellschaft haben also beispielsweise weiterhin die Möglichkeit, Zahlungen mit Kreditkarten von American Express oder Diners Club einfach nicht zu akzeptieren.

Fallen auch für PayPal keine Extra-Gebühren mehr an?

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Interessant ist allerdings, dass der Zahlungsdienstleister PayPal nicht Bestandteil der neuen Regelung ist. Das bedeutet konkret, dass Händler auch weiterhin eine Zusatzgebühr für die Zahlung per PayPal erheben können. Das ist allerdings – außerhalb der Reisebranche – nur sehr selten der Fall. Experten gehen zudem davon aus, dass die Händler auch die Zahlung per PayPal komplett kostenfrei anbieten werden. Für den US-amerikanischen Konzern könnte das neue Gesetz ansonsten einen klaren Wettbewerbsnachteil darstellen. Über PayPal lassen sich nämlich auch Kreditkartentransaktionen mit Visa- oder Mastercard durchführen.

Gibt es ähnliche Regelungen in anderen Ländern?

Außerhalb von Deutschland ist das Verbot von Extra-Gebühren für die Zahlung mit Kreditkarten entweder bereits umgesetzt (etwa in der Schweiz) oder gerade auf dem Weg (etwa in Österreich). In der Schweiz scheint es bei der Umsetzung allerdings einige Probleme zu geben, denn es erheben noch immer einige Anbieter – das prominenteste Beispiel ist die Fluggesellschaft Swiss – Zusatzgebühren für die Zahlung mit bestimmten Zahlungsmitteln. In dieser Sache sind allerdings einige Klagen anhängig (Stand 06/2017). Mit der Verabschiedung des neuen Gesetzes sollte die Umsetzung in Deutschland allerdings flüssiger funktionieren. Auf Grund der EU-Richtlinie sollten die Extra-Gebühren zudem auch in allen deutschen Nachbarländern sowie allen Staaten der Europäischen Union der Vergangenheit angehören. Die genaue Umsetzung kann sich allerdings von Land zu Land unterscheiden. Für Sie hat das möglicherweise dann eine Auswirkung, wenn Sie eine Ware auf Grund eines Preis- oder Verfügbarkeitsunterschieds im Ausland bestellen.

Warum ist die neue Regelung so wichtig?

Die Abschaffung der Zusatzgebühren für die Kreditkartenzahlung hat eine entscheidende Bedeutung für das Online-Shopping. Die Zahlung mit der Kreditkarte im Internet ergibt nämlich aus mehreren Gründen Sinn und bringt Ihnen sowohl bei der Buchung von Reisen als auch beim Einkaufen Vorteile. Gerade gegenüber der Zahlung per Überweisung (Vorkasse) haben Sie bei der Kreditkarte klare Vorteile hinsichtlich der Faktoren Sicherheit und Komfort. Wir wollen Ihnen in diesem Abschnitt kurz erklären, warum sich die Zahlung mit Kreditkarte im Internet besonders anbietet.

Welche Vorteile bieten Kreditkarten gegenüber anderen Zahlungsmitteln?

Die Nutzung von Kreditkarten für die Zahlung im Internet lohnt sich allen voran aus drei Gründen:

Vorteile Kreditkarte Internet

Im Folgenden wollen wir Ihnen die drei wichtigen Vorteile im Detail näherbringen, damit Sie sehen, dass die Abschaffung der Extra-Gebühren für Kreditkarten auch Ihnen echte Vorteile bringt. Wenn Sie noch keine Kreditkarte haben, sollten Sie deshalb auch unbedingt einen Blick auf unseren Kreditkartenvergleich werfen, um eine passende Karte zu finden.

Weshalb bringt die Kreditkarte mir mehr Sicherheit im Internet?

Eine Zahlung im Internet verspricht im Vergleich zu einem Einkauf im Einzelhandel immer ein bisschen weniger Sicherheit. Wenngleich Sie natürlich beim Online-Shopping den meisten Händlern problemlos vertrauen können, gibt es immer wieder schwarze Schafe. Was also tun, wenn die Ware einfach nicht kommt oder beschädigt ist? Was ist, wenn der Händler mir nicht helfen will? In diesem Fall wollen Sie vermutlich unbedingt wieder Ihr Geld zurückbekommen. Doch bei vielen Zahlungsweisen ist das nicht möglich. Anders bei der Kreditkarte. Dank des sogenannten Chargeback-Verfahrens können Sie Ihr Geld im Ernstfall zurückholen.

Dabei können Sie in einem bestimmten Zeitraum nach dem Kauf (meist innerhalb von maximal einem oder zwei Monaten) bei Ihrer Kreditkartenbank einen Antrag auf Rückerstattung stellen. Zeigt sich der Händler kooperativ, entsteht für Sie kaum ein Aufwand. Kommt es zu einem Dissens, müssen Sie weitere Unterlagen einreichen. Dennoch dürfen Sie sich darauf verlassen, dass Sie im Ernstfall Ihr Geld auch wirklich wieder zurückbekommen. Eine ähnlich große Sicherheit bietet Ihnen sonst kein anderes Zahlungsmittel.

Warum sind Versicherungen bei Zahlungen im Internet so wichtig?

Mindestens genauso wichtig ist, dass Sie dank Ihrer Kreditkarte bei Einkäufen von zusätzlichen Versicherungsleistungen profitieren. Manche Karten bieten Ihnen beispielsweise eine Garantieverlängerung oder einen zusätzlichen Schutz, sollte es zu Problemen kommen. Noch wichtiger sind Kreditkarten in dieser Hinsicht allerdings bezüglich der Buchung von Reisen. Gerade deshalb ist ein Wegfall der Extra-Gebühr für Kreditkarten für die Reisebuchung auch so wichtig. Viele Kreditkarten bieten Ihnen beispielsweise die folgenden Versicherungen:

Versicherungen Kreditkarte

Gerade von der Reiserücktrittskostenversicherung und der Mietwagenvollkaskoversicherung können Sie ausschließlich dann profitieren, wenn Sie die Karte auch für die Zahlung der jeweiligen Leistung eingesetzt haben. Wenn Sie also einen Flug auf Grund der Extra-Gebühr für die Kreditkartenzahlung nicht mit einer solchen buchen, können Sie auch nicht von der Versicherung profitieren. Bei der Auslandsreisekrankenversicherung sind die Einschränkungen geringer. Dennoch gilt immer: Die Bezahlung von Reiseleistungen mit einer Reise-Kreditkarte ist in jedem Fall sinnvoll, wenn Sie von Versicherungen auf Reisen profitieren möchten.

Wieso bezahle ich mit der Kreditkarte erst später?

Ein weiterer Vorteil einer Kreditkarte ist, dass Sie deutlich später bezahlen müssen. Während Sie beispielsweise bei der Überweisung oder der Zahlung per Lastschrift sofort von Ihrem Girokonto abgebucht wird, haben Sie bei einer Kreditkarte bis zu 60 Tage Zeit bis Sie wirklich bezahlen müssen. Die Kreditkartenabrechnung erfolgt gewöhnlich in einem Turnus von 30 Tagen, bei manchen Kreditkarten sogar in einem noch längeren Zeitraum. Je nachdem wie Sie Ihre Zahlungen timen, können Sie so dafür sorgen, dass Sie erst deutlich später bezahlen müssen. Das ist ein weiterer entscheidender Vorteil einer Kreditkarte beim Online-Shopping.

Abschaffung der Extra-Gebühren macht Kreditkarten noch attraktiver

Sie merken bereits selbst: Die Abschaffung der Extra-Gebühr für die Zahlung mit Kreditkarten ist ein großer Schritt, der Ihnen zweifelsfrei hilft. Wenn Sie noch keine Kreditkarte haben, mit der Sie beispielsweise von Versicherungsleistungen bei der Reisebuchung profitieren können, empfehlen wir Ihnen einen Blick auf unseren Kreditkartenvergleich. So können auch Sie von der Abschaffung der Zusatzgebühren für die Kreditkartenzahlung profitieren.

Bildquellen:

Kreditkarten und Aufzählungen: Bezahlen.de
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