Welche Vor- und Nachteile hat eine Prepaid-Kreditkarte?

Sie zahlen bestimmt oft relativ große Beträge mit Ihrer Girocard, aber gerade auf Reisen im Ausland sollten Sie nicht auf eine Kreditkarte verzichten. Dabei müssen Sie nicht unbedingt auf eine echte Kreditkarte zurückgreifen. Im folgenden Ratgeber-Text zeigen wir die Vorteile und Nachteile der Prepaid-Kreditkarte auf. 

Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Vorteile der Prepaid-Kreditkarte

Schuldenfreiheit und Übersicht

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Kreditkarten stellen für Sie als Inhaber ein Risiko dar, denn der Kreditrahmen reizt zur Überschuldung. Gerade in den USA ist das Kaufen auf Pump schon oft genug die Regel als die Ausnahme. Doch es gibt eine Alternative: die Prepaid-Kreditkarte. Sie funktioniert ähnlich wie eine normale Kreditkarte, muss aber vor dem Einsatz mit Geld aufgeladen werden – in der Regel durch eine Überweisung. MasterCard und Visa bieten jeweils Prepaid-Kreditkarten an.

Prepaid-Kreditkarten machen eine Verschuldung fast unmöglich und sind damit auch für Ihre Kinder geeignet. Minderjährige – sogar schon ab sechs Jahren – erhalten solche Karten aber ausschließlich mit der ausdrücklichen Zustimmung ihrer Eltern. Ihre Kinder können die Prepaid-Kreditkarte zum Beispiel auf der Klassenfahrt oder im Ferienlager im Ausland nutzen und sich damit etwas gönnen. Der Vorteil dabei: Sie können mit diesem Bezahlverfahren keinen größeren Schaden anrichten.

Mithilfe einer Prepaid-Kreditkarte haben Minderjährige, aber auch Sie als Erwachsene, die volle Kostenkontrolle. Inhaber können nur so viel Geld ausgeben, wie sie vorher auf die Karte geladen haben. Studien haben bereits gezeigt, dass Kunden mit Giro- und Kreditkarten mehr Geld ausgeben als Käufer mit Bargeld. Denn bei der Nutzung von Scheinen und Münzen sehen Sie direkt, ob und wie viel Sie noch in Ihrer Geldbörse haben. Bei Bezahlkarten müssen Sie dafür in der Regel erst Ihren Kontostand abfragen. Bei der Prepaid-Kreditkarte merken Sie spätestens bei der Verweigerung an der Kasse, dass das Guthaben aufgebraucht ist. 

Sicherheit: Verlust und Diebstahl

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Bei Verlust oder Diebstahl der Prepaid-Kreditkarte ist maximal der aufgeladene Betrag weg. Auch diese Summe kann zwar hoch sein, dann sollten Sie aber besondere Vorsicht walten lassen. Haben Sie fahrlässig gehandelt, hilft Ihnen auch die Bank finanziell nicht weiter. Können Sie das Gegenteil nachweisen, erstattet Ihnen das Kreditinstitut in der Regel den fehlenden Betrag zurück.

Prepaid-Kreditkarten sind in der Regel nicht hochgeprägt. Das bedeutet, dass die Kreditkartennummer, das Datum und der Name des Inhabers auf der Vorderseite nicht zu erfühlen sind. Damit sehen Mitarbeiter bei Akzeptanzstellen sofort, dass es sich nicht um eine normale Kreditkarte mit Kreditrahmen handelt. Einige Prepaid-Kreditkarten enthalten zudem den Schriftzug "Electronic Use Only". Normalerweise sind heutzutage die meisten Kassenterminals mit dem Internet verbunden, sodass Prepaid-Kreditkarten fast wie solche mit Kreditrahmen verwendet werden können.

Zugang und Funktionen

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Bei dem Antrag einer Prepaid-Kreditkarte fragen die Kreditinstitute nicht nach Ihrer Bonität oder nach Ihren eventuellen Schufa-Einträgen. Damit sind diese Geldkarten leichter zu bekommen – auch für Interessenten mit Schulden oder laufenden Krediten, wodurch sie in der Regel keine normale Kreditkarte beantragen können. Prepaid-Kreditkarten sind außerdem für Menschen ohne festes Einkommen interessant, auch weil die drohende Verschuldung entfällt.

Viele Funktionen der normalen Kreditkarte bietet Ihnen auch die Prepaid-Kreditkarte: Sie können damit bei stationären Unternehmen, wie Geschäften oder Restaurants, bezahlen, genauso wie in Online-Shops und bei Online-Marktplätzen. Auch beim Abheben von Bargeld werden Sie keine Unterschiede feststellen. Diese fallen Ihnen dagegen unter Umständen im Urlaub auf (siehe Nachteile).

Nachteile der Prepaid-Kreditkarte

Funktionen

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Auf Reisen sollten Sie darauf achten, ob Sie wirklich eine Prepaid-Kreditkarte verwenden können. Denn gerade beim Reservieren und Buchen von Mietwagen sowie Hotelzimmern können Sie auf Hürden treffen. Viele dieser Anbieter verlangen in der Regel eine Kaution als Sicherheit, was mit einer Prepaid-Kreditkarte nicht möglich ist. Denn vor allem Auto-Vermieter benötigen eine uneingeschränkte Deckungsgarantie von der Kartengesellschaft. Diese wollen damit einem finanziellen Ausfall vorbeugen. Sie können stattdessen versuchen, Bargeld als Ersatz zu hinterlegen.

Im Gegensatz zu den normalen Kreditkarten können Sie sich mit einer Prepaid-Kreditkarte keinen kurzfristigen Kredit leisten – im wahrsten Sinne des Wortes. Der fehlende Kreditrahmen wird damit gleichzeitig zum Vor- und Nachteil. Denn die Karte bzw. das Konto dahinter muss immer wieder neu aufgeladen werden. Das kostet Zeit und gerade in abgelegenen Gegenden im Ausland ohne Internet kann dies wirklich zum Problem werden. Haben Sie das Aufladen einmal vergessen oder war es Ihnen nicht möglich, stehen Sie im schlimmsten Fall ohne Geld da.

Bedingungen und Gebühren

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Die Bedingungen für den Antrag einer Prepaid-Kreditkarte sind in der Regel immer gleich: Sie müssen Ihren Wohnsitz in Deutschland haben, ein eigenes Bankkonto vorweisen können und volljährig sein. Es gibt aber auch einige Ausnahmen: Sie können wie beschrieben teilweise eine Karte für Ihre minderjährigen Kinder beantragen. Einige Anbieter bieten Ihnen mit der Prepaid-Kreditkarte auch ein Konto an. Dies ist zum Beispiel bei der Onlinekonto.de MasterCard und der Global-Konto Premium MasterCard der Fall. Bei beiden Karten erhalten Sie ein schufafreies Onlinekonto zur Karte.

Für diese beiden Kreditkarten müssen Sie aber auch erhebliche Jahresgebühren bezahlen. Dann sollten sie aber auch mehr leisten mit zusätzlichen Versicherungen, Cashback-Programmen, Online-Kaufgarantien, Kundenservices, usw. als kostenlose Alternativen. Diese jährlichen Kosten werden meist noch offensichtlich angezeigt, andere Gebühren werden dagegen nicht so prominent erwähnt. Solche "versteckten" Gebühren können zum Beispiel die Bargeldgebühr, Fremdwährungsgebühr und die Gebühr für eine Ersatzkarte sein. Daher sollten Sie sich wie immer umfassend über die Bedingungen informieren. Fragen Sie einfach bei dem Anbieter nach, welche Transaktionsgebühren zum Beispiel für das Abheben von Bargeld und für den Einsatz im In- und Ausland anfallen. Ein Vergleich lohnt sich, zum Beispiel im Kreditkartenvergleich.


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