Was sind die gängigsten Tricks der Kreditkartenbetrüger?

Sie wollen höchste Sicherheit beim Einkaufen mit Ihrer Karte genießen? Betrüger umgehen viele Sicherheitsvorkehrungen mit Tricks, die Sie kennen sollten.

Sachbezugskarte
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Diese Tricks der Kreditkartenbetrüger sollten Sie kennen

Inhaltsverzeichnis

  1. Ist die Zahlung mit Karte überhaupt sicher?
  2. Wie kommen Betrüger überhaupt an meine Daten?
  3. Wie kann ich mich vor Diebstahl und Fälschung schützen?
  4. Wie schütze ich mich vor Phishing, Skimming und Co?
  5. Aufmerksamkeit ist entscheidend

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Wenn Sie Ihre Kredit- oder Bankkarte regelmäßig einsetzen, dann spielt die Sicherheit für Sie eine wichtige Rolle. Nur wenn Sie sich darauf verlassen können, macht eine Zahlung mit der Karte auch Sinn. Damit Sie sich um die Sicherheit in Zukunft keine Sorgen mehr machen müssen, wollen wir Sie in diesem Ratgeber über die gängigsten Tricks der Betrüger aufklären. So können Sie mögliche Fallen umschiffen und auch in Zukunft weiterhin problemlos mit Ihrer Karte bezahlen.

Ist die Zahlung mit Karte überhaupt sicher?

Über die Sicherheit von Bank- und Kreditkarten wird immer wieder debattiert. Dabei spielen Betrugsfälle oft eine Rolle, denn die Schadensumme liegt laut verschiedenen Schätzungen bei mehr als einer Milliarde Euro im Jahr. Im Vergleich zu anderen Betrugsarten ist das wenig, doch vorsichtig sollten Sie dennoch sein. Auch wenn Sie beim Online-Shopping aktiv sind, bringt Ihnen der Einsatz einer Kreditkarte hohe Sicherheit. Ein Verständnis für den richtigen Umgang mit der Karte sorgt allerdings erst dafür, dass Ihre Kreditkarte wirklich in jeder Hinsicht höchste Sicherheit garantiert.

Gibt es bei der Sicherheit große Unterschiede?

Sie fragen sich möglicherweise auch, ob eine Bankkarte oder eine Kreditkarte sicherer ist. Grundsätzlich lässt sich das nur schwer sagen. Mit einer Bankkarte können Sie allerdings gewöhnlich nur in Ladengeschäften bezahlen, wodurch die Missbrauchsmöglichkeiten kleiner sind als bei einer Kreditkarte, die ein Betrüger auch für Online-Zahlungen nutzen könnte. Andererseits ist auch auf Ihrer Bankkarte eine kritische Information abgedruckt: Ihre IBAN. Theoretisch könnten Betrüger diese im Internet für Lastschrift-Zahlungen nutzen. Ähnlich wie bei dem Missbrauch mit Kreditkarten im Internet, können Sie diesen Prozess allerdings durch eine Rücklastschrift wieder stoppen, sodass die Risiken minimiert werden.

Was schützt meine Karte im Einzelhandel?

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Bleibt noch die Gefahr, dass Betrüger Ihre gestohlene Bankkarte im Einzelhandel einsetzen. Auch hier gibt es allerdings ein Hindernis: Im Normalfall müssen Sie bei der Zahlung mit Ihrer Bankkarte eine PIN eingeben. Diese zu knacken ist alles andere als einfach. In einigen Fällen kommt auch die Verifizierung per Unterschrift zum Einsatz – das erhöht das Risiko wiederum. Dieselben Aussagen gelten auch für Kreditkarten, mit denen Sie im Einzelhandel genauso einkaufen. Ein kleiner Nachteil kann allerdings die Technologie NFC sein. Zahlungen bis 25 Euro können durch diese mit Bank- und Kreditkarten ohne Verifizierung durchgeführt werden. Durch eine zufallsgesteuerte PIN-Kontrolle bei NFC-Zahlungen sind allerdings nur wenige Zahlungen dieser Art möglich, ohne sich an der Kasse irgendwann doch verifizieren zu müssen.

Was schützt meine Karte im Online-Handel?

In diesem Ratgeber haben wir bereits kurz angeschnitten, dass der Kartenmissbrauch im Internet ein Problem sein könnte. Das liegt daran, dass Zahlungen im Internet mit ganz einfachen Zahlen durchgeführt werden können. Wenn Sie im Internet per Lastschrift bezahlen, können Sie oft eine beliebige IBAN angeben. Betrüger könnten das ausnutzen, um im Internet mit Ihrer IBAN auf Shopping-Tour zu gehen. Dabei haben Sie allerdings gute Möglichkeiten das Geld nach einem möglichen Betrugsfall von Ihrer Bank zurückzufordern. Auch Kreditkartenzahlungen im Internet sind recht einfach. Sie müssen oft nur Ihre Kartennummer, das Ablaufdatum und die drei- oder vierstellige Sicherheitsnummer (meist auf der Rückseite vermerkt) eingeben. Nicht in jedem Fall kommt noch eine weitere Verifizierungsstufe (das sogenannte 3D-Secure-Verfahren) zum Einsatz. Bei diesem müssen Sie die Zahlung erneut verifizieren, beispielsweise durch eine SMS-PIN. Wenn allerdings kein 3D-Secure-Verfahren zum Einsatz kommt, könnte es für Sie problematisch werden. Allerdings gilt auch bei der Kreditkarte: Bei Missbrauchsfällen ist es möglich, Ihr Geld zurückzuholen.

Wie kommen Betrüger überhaupt an meine Daten?

Jegliche Art von Betrug rund um Ihre Bank- oder Kreditkarte ist sehr unwahrscheinlich. Dennoch gibt es so einige Tricks, durch die Betrüger immer wieder an relevante Kartendaten kommen. Wir wollen Ihnen in diesem Ratgeber deshalb nahelegen, worauf Sie unbedingt achten sollten.

Welche Tricks nutzen die Betrüger am häufigsten?

Insgesamt gibt es sechs Tricks, die von Betrügern immer wieder genutzt werden, um an Kredit- und Bankkarten oder die entsprechenden Daten zu kommen. Das sind die klassischen Varianten des Betrugs rund um Zahlungskarten:

Tricks Kartenbetrüger

Darüber hinaus gibt es mittlerweile zahlreiche neue Tricks, mit denen Betrüger versuchen, an Ihre Kartendaten oder Ihr Geld zu kommen. Dazu gehören:

Neue Tricks Kartenbetrüger

Im Folgenden wollen wir Ihnen nun erklären, worum es sich dabei jeweils handelt und wie Sie sich vor dieser Art des Kartenbetrugs schützen können.

Wie kann ich mich vor Diebstahl und Fälschung schützen?

Noch immer eine wichtige Rolle im Kontext des Betrugs mit Kredit- und Bankkarten spielen Diebstahl und Fälschung. Es kommt auch in Deutschland vor, dass Karten einfach gestohlen und dann missbraucht werden. In den allermeisten Fällen geht das allerdings auf ein falsches Verhalten von Verbrauchern zurück. Wir wollen Ihnen daher nahelegen, was Sie auf keinen Fall tun sollten. So schützen Sie sich selbst:

Wie verhindere ich den Diebstahl meiner Karte?

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Wenn Sie verhindern wollen, dass Ihre Karte gestohlen wird, sollten Sie diese nie aus den Augen lassen. Das sagt sich natürlich leichter als es ist. Wenn Sie allerdings eine ganz normale Vorsicht an den Tag legen, stoßen Sie vermutlich auf keine Probleme. Das bedeutet konkret: Tragen Sie Ihre Bank- und Kreditkarten im Idealfall immer bei sich. Lassen Sie die Karte darüber hinaus nie offen liegen, auch nicht in Ihrem Auto, in Ihrer Wohnung oder an Ihrem Arbeitsplatz. Zwar mögen Sie diese Orte als sicher wahrnehmen, doch eine offen herumliegende Bank- oder Kreditkarte sorgt immer für Aufsehen. Schützen Sie sich daher selbst und legen Sie Ihre Karte, wenn überhaupt, nur an gut geschützten Orten ab. Denken Sie darüber hinaus daran, Ihr Portemonnaie nach jeder Transaktion zu überprüfen. So verhindern Sie, dass Sie Ihre Karte liegenlassen oder die Karte möglicherweise von Dritten in einem unaufmerksamen Moment entwendet wird.

Wie schütze ich meine PIN effektiv?

Auch Ihre Geheimzahl ist ein wichtiges Asset. Zwar bringt einem Dieb die PIN meist nur dann etwas, wenn auch die Karte gestohlen wird. Doch der „doppelte Diebstahl“ kommt deutlich häufiger vor als Sie vermutlich denken. Das liegt im Normalfall allerdings an einem viel zu laxen Umgang mit den sensiblen Daten. Auch heute kommt es in Deutschland immer wieder vor, dass Verbraucher die PIN direkt auf Ihre Karte schreiben. Einen größeren Fehler können Sie eigentlich nicht machen. Doch Sie sollten auch darauf verzichten, Ihre PIN auf einen Zettel in Ihrem Geldbeutel zu schreiben. Ähnlich gefährlich ist die Hinterlegung auf Ihrem Smartphone. Auch dieses kann entwendet oder sogar aus der Distanz gehackt werden, um Ihre PIN auszuspähen. Deshalb gilt: Merken Sie sich Ihre PIN und bewahren Sie diese nie am selben Ort auf wie Ihre Karte. Das ist nichts als eine Einladung für Betrüger, die mit Ihrer Karte auf Shopping-Tour gehen wollen.

Was kann ich tun, um eine Kartenfälschung zu verhindern?

Deutlich komplexer wird die Sache, wenn es um das Thema Kartenfälschung geht. Die Betrüger werden in dieser Hinsicht immer kreativer. Sie manipulieren Geldautomaten oder Kassenterminals, um Ihre sensiblen Daten zu kopieren. Besonders wenn Ihre Karte noch hauptsächlich über die Magnetstreifen-Technologie (in Deutschland eher selten der Fall) läuft, ist eine Kartenfälschung durch ein manipuliertes Terminal möglich. Auch im Online-Handel gab es in den vergangenen Jahren Betrugsfälle, in denen „falsche“ Online-Shops Kreditkartendaten eingesammelt haben und diese dann weiterverkauft haben (Stand: 04/2017). Um sich vor solchen Betrugsmaschen zu schützen, sollten Sie immer aufmerksam sein. Kaufen Sie nur bei Händlern und Online-Shops ein, die Ihnen seriös vorkommen. Fühlen Sie sich in einer Situation unwohl, verzichten Sie lieber auf die Zahlung mit Ihrer Karte. Zudem sollten Sie an Geldautomaten nur dann Geld abheben, wenn Sie keine Zweifel an dem jeweiligen Automaten haben. Im Idealfall sollten Sie nur Automaten in Bankfilialen nutzen. Das minimiert die Gefahren eines möglichen Missbrauchs.

Wie schütze ich mich vor Phishing, Skimming und Co?

Auch die schwierigen Begriffe Phishing, Skimming und Co sind nicht direkt von den oben genannten Tricks abzugrenzen. Vielmehr handelt es sich um spezielle Varianten, um an Ihre Daten zu kommen. Wir wollen Ihnen hier deshalb erklären, worauf Sie achten sollten.

Was ist unter Phishing zu verstehen?

Phishing ist eine Art des Datenklaus, die mit dem Internet zusammenhängt. Das Wort ist eine Kombination aus den Begriffen „password“ und „fishing“. Konkret geht es darum, dass Betrüger über gefälschte E-Mails oder Webseiten an Ihre Kartendaten kommen wollen. Meist geht es dabei um Kreditkarten, wenngleich Phishing auch immer häufiger verwendet wird, um an Login-Daten für das Online-Banking zu kommen. Grundsätzlich ist Phishing einfach zu verhindern: Ihre Bank wird Sie nämlich niemals per E-Mail nach Ihren Kartendaten oder anderen sensiblen Informationen fragen. Schicken Sie Ihre Kreditkarten- oder Kontodaten also niemals per E-Mail an eine bestimmte Adresse. Das gilt auch dann, wenn ein Schreiben so aussieht, als käme es von Ihrer Bank. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass Sie keinen Links zum Login aus E-Mails Ihrer angeblichen Bank folgen. Immer häufiger kopieren Betrüger Webseiten, um dort an Ihre Login-Daten zu kommen.

Der Begriff Phishing erklärt:

Dieselbe Masche gibt es mittlerweile leider auch bei Webseiten im Allgemeinen. Vertippen Sie sich beispielsweise bei der Eingabe der Browser-Seite, könnten Sie auf kopierten Webseiten von Anbietern wie Amazon oder Otto gelangen. Die Betrüger bauen die Webseiten dabei komplett nach. Wenn es allerdings um die Bezahlung geht, erhalten Sie nicht etwa Ihre Ware. Stattdessen werden Ihre Kreditkartendaten gestohlen. Experten raten daher, die Webadresse vor dem Verkauf noch einmal zu kontrollieren und besonders auf die https-Verschlüsselung im Browser zu achten. So können Sie Phishing effektiv verhindern und sich selbst schützen.

Wie kann ich Skimming verhindern?

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Bei Skimming handelt es sich um eine Form des Datendiebstahls. Dabei geht es zumeist um manipulierte Geldautomaten. In letzter Zeit gab es allerdings auch Fälle an Fahrkartenautomaten (Stand: 04/2017). Die Masche ist dabei immer ähnlich: Wenn Sie Ihre Karte in den manipulierten Automaten einführen, werden die Daten von Ihrer Karte gelesen und kopiert. Die Transaktion funktioniert dann meist nicht. Ihre Daten sind dennoch verloren. Gleichzeitig sind oft Mini-Kameras an bestimmten Stellen angebracht, die Sie bei der Eingabe Ihrer PIN filmen. Im schlimmsten Fall können so sowohl Ihre Kartendaten als auch Ihre PIN gestohlen werden. Ratsam ist deshalb, bei der PIN-Eingabe immer das gesamte Feld zu verdecken. Generell sollten Sie im Idealfall nur Geldautomaten nutzen, die sich innerhalb einer Bankfiliale befinden. Das erhöht die Sicherheit bei der Abhebung und schützt Sie auch vor Skimming.

Welche Tricks gibt es sonst noch?

Leider werden die Betrüger immer kreativer. Zwar wird auch der Schutz gleichzeitig immer besser. Dennoch sollten Sie sich über die möglichen Gefahren im Klaren sein.

Eine neue Form des Betrugs ist etwa das sogenannte „Romanian Loop“. Dabei wird der Geldautomat so manipuliert, dass er die Karte nicht mehr ausspuckt. Ein angeblicher Helfer bittet Sie daraufhin, noch einmal die PIN einzugeben. Statt damit zu helfen, soll allerdings nur die Geheimzahl ausspioniert werden. Sobald Sie den Automaten verlassen, sichern sich die Betrüger die Karte und können damit auf Einkaufstour gehen.

Auch das sogenannte „Cash Trapping“ wird immer häufiger zum Problem. Dabei handelt es sich um eine Manipulation des Geldautomaten. Die Betrüger bauen eine spezielle Vorrichtung ein, die das Auszahlen des Geldes verhindert. Als Kunde haben Sie den Eindruck, dass es sich um eine Störung handelt. Tatsächlich wird das Geld nur aufgehalten. Sobald Sie den Geldautomaten verlassen haben, sichern sich die Betrüger das Geld, indem sie die Vorrichtung wieder abbauen.

Als klassische Tricks haben sich zudem zwei weitere Methoden etabliert. Immer wieder spielen Betrüger als Team: Eine Person lässt zufällig neben dem Geldautomaten Geld fallen und baut auf Ihre Hilfsbereitschaft. Wenn Sie sich bücken, wird entweder Ihre Karte oder das bereits ausgezahlte Geld von einer zweiten Person gestohlen. Auf einem ähnlichen Muster basieren vorgespielte öffentliche Funktionen. Teilweise geben sich Betrüger als Polizisten oder Bankmitarbeiter aus und wollen angeblich helfen. Eine zweite Person spielt dann oft den „Verbrecher“, der vertrieben wird. Der angebliche Polizist oder Bankmitarbeiter stiehlt dann entweder die Karte oder ihre sensiblen Daten, wenn Sie gerade nicht aufpassen.

Aufmerksamkeit ist entscheidend

Im ersten Moment klingen all diese Vorstellungen wie ein Horror. Doch Kartenmissbrauch ist in Deutschland sehr selten. Darüber hinaus kommt es bei aufmerksamen Bürgern nahezu nie zu Problemen. Deshalb gilt: Achten Sie bei Abhebungen immer darauf, dass sich keine Personen direkt neben oder hinter Ihnen befinden. Werfen Sie zudem einen genauen Blick auf den jeweiligen Automaten, um mögliche Manipulationen festzustellen. Nur wenn Sie sich wirklich sicher fühlen, sollten Sie auch Geld abheben oder einen Fahrschein kaufen. Auch in allen anderen Lebenssituation ist Aufmerksamkeit entscheidend. Beim Bezahlen sollten Sie Ihre Karte nie aus dem Blick verlieren und bei der PIN-Eingabe vorsichtig vorgehen. Zudem sollten Sie Ihre Karte auch im restlichen Leben möglichst immer bei sich führen. Wenn Sie Ihre Karte nie aus der Hand geben und nicht öffentlich herumliegen lassen, werden Sie vermutlich nie auf Probleme bezüglich Ihrer Kartensicherheit stoßen.

Bildquellen:

Diebstahl: EURO Kartensysteme GmbH
Kontaktloses Bezahlen: ING DiBa
Aufzählungen: Bezahlen.de

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