Deutsche Banken dürfen Bezahldienste bündeln

News vom 03.01.2021

XPay statt PayPal?

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Deutsche Banken und Sparkassen dürfen ihre Bezahldienste paydirekt, giropay und Kwitt bündeln. Das hat das Kartellamt im Dezember 2020 unter Vorbehalt entschieden. Andreas Mundt, der Chef der Wettbewerbsbehörde, sagte:

"Gegen die erste Umsetzungsstufe des Projekts, die bestehenden Dienste Paydirekt, Giropay und Kwitt künftig zusammenzuführen, haben wir keine kartellrechtlichen Bedenken."

Allerdings sind die Details der Zusammenführung laut Mundt noch viel zu unklar. Laut Kartellamt sollen die Banken die Pläne für den Bezahldienst konkretisieren, um weitere Fragen klären zu können.

Details zu XPay

Der neue, geplante Dienst der deutschen Banken und Sparkassen soll das Bezahlen im stationären und im Online-Handel ermöglichen. Außerdem sollen sich Nutzer auch gegenseitig Geld zuschicken können. Dabei soll es keine Rolle spielen, bei welcher Bank sie Kunde sind.

Bisher ist das Projekt nur unter dem Namen #DK (für "digitale Kreditwirtschaft") oder XPay bekannt. Daran beteiligen sich die folgenden Verbände:

  • Bundesverband deutscher Banken (BdB)
  • Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
  • Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV)
  • Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB)
  • Commerzbank
  • DZ Bank
  • Deutsche Bank

PayPal als Vorbild?

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PayPal bietet genau die bei XPay geplanten Funktionen an – in der Regel sogar kostenlos. Der US-Bezahldienst hat mehr als 25 Millionen Nutzer in Deutschland. Paydirekt kommt dagegen nur auf ca. 3,5 Millionen User.

Ebenfalls Ende 2020 hat PayPal entschieden eine Strafgebühr einzuführen. Noch müssen sich Nutzer in Deutschland allerdings keine Sorgen in Bezug auf diese Inaktivgebühr machen. Dennoch könnte die große Beliebtheit für den Service so wackeln. Denn PayPal ist besonders deshalb beliebt, weil man als Kunde nahezu nie Gebühren bezahlt und dennoch den modernen und schnellen Service nutzen kann.

Strafgebühr bei Inaktivität

Der Zahlungsdienstleister PayPal hat die Gerüchte über eine Strafgebühr bereits bestätigt. In Großbritannien müssen Kunden zukünftig eine Strafgebühr von 12 Pfund – umgerechnet sind das auch knapp 12 Euro – bezahlen, wenn sie den Account ein ganzes Jahr über nicht nutzen. Hierbei ist die Strafregelung jedoch relativ milde. Denn die Gebühr greift nur dann, wenn ein Kunde keine der folgenden drei Aktionen innerhalb von zwölf Monaten durchführt:

  • Geld versenden via PayPal
  • Geld erhalten via PayPal
  • Log-in in den PayPal-Account

Das heißt konkret, dass sich die Strafgebühr selbst dann umgehen lässt, wenn sich ein Nutzer einfach nur einmal innerhalb von zwölf Monaten in seinen Account einloggt oder die entsprechende App nutzt. Nur wer inaktiv ist und PayPal komplett „vergessen“ hat, muss die Gebühr bezahlen.

Gebühr wird nur vom Guthaben belastet

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Zwar gibt es keine vergleichbare Strafgebühren bei Inaktivität bei beliebten kostenlosen Kreditkarten wie etwa der DKB Visa Kreditkarte oder der Deutschland-Kreditkarte. Allerdings sollte die Kritik an PayPal dennoch nicht zu umfangreich ausfallen. Immerhin wird die Gebühr selbst bei komplett inaktiven Kunden nur von einem möglichen Guthaben belastet.

Wer weniger als 12 Pfund auf dem Konto hat, muss auch nur diesen Betrag als Strafgebühr bezahlen. Sofern kein Guthaben auf dem Konto ist, fällt auch keine Strafgebühr an. Eine Belastung von hinterlegten Girokonten oder Kreditkarten findet explizit nicht statt.

PayPal in Deutschland ohne Strafgebühr

Nutzer in Deutschland müssen sich für den Moment sowieso keine Gedanken machen. Denn die Strafgebühr kommt vorerst ausschließlich in Großbritannien zum Einsatz. In Deutschland dagegen bleibt PayPal grundsätzlich gebührenfrei für private Kunden.

Die Nutzung von PayPal – gerade in Kombination mit einer Kreditkarte – kann mit Blick auf den Käuferschutz und andere Vorteile des Dienstes also auch weiterhin sinnvoll sein. Selbst wenn die Strafgebühr irgendwann nach Deutschland kommen sollte, gibt es jede Menge Wege, um diese problemlos zu umgehen.

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Bildquellen:

Titelbild: pixabay.com | geralt
PayPal: PayPal
Goldenes PayPal-Logo: pixabay.com | kirstyfields

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