Zinsstrukturkurve

Die Zinsstrukturkurve ist die grafische Darstellung der Zinsstruktur, d.h. sie verbildlicht das Verhältnis von Zinssätzen zur jeweiligen Anlagedauer eines Finanzinstrumentes. Dabei bezieht man sich in der Regel auf verzinsliche Wertpapiere, genauer gesagt auf Null-Kupon-Anleihen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Eine Zinsstrukturkurve kann je nach vorherrschenden Bedingungen unterschiedlich Varianten vorkommen. So gibt es unter Anderem die folgenden Kurven:

1. Normale Zinsstrukturkurve
Sie ist der Ideal- bzw. Normalfall und spiegelt das normale Verhältnis eines Zinssatzes zur dazugehörigen Anlagedauer eines Finanzinstruments wieder. Die Kurve verläuft steigend, was bedeutet, dass für Anlagen mit einer kürzeren Laufzeit geringer zinsen als für Anlagen mit längerer Laufzeit gezahlt werden.

Der Verlauf der normalen oder nominalen Zinsstrukturkurve basiert unter Anderem auf der Erwartungshaltung der Marktteilnehmer, die auf lange Sicht gesehen grundsätzlich von steigenden Zinsen ausgehen.

2. Inverse Zinsstrukturkurve
Diese Kurve wird fallend dargestellt, d.h. für kurzfristige Anlagen ist eine höhere jährliche Rendite zu erwarten als für langfristige Anlagen. Die Marktteilnehmer erwarten langfristig betrachte also fallende Zinsen.

3. Flache Zinsstrukturkurve
Sie gibt wieder, dass sich der Zinssatz einer Anlage völlig unabhängig von der Laufzeit entwickelt. Man erhält also beispielsweise für kurzfristige Anlagen die gleiche Rendite wie für langfristige Anlagen.

Üblicherweise erwarten die Marktteilnehmer hier keine Veränderungen des vorherrschenden Zinsniveaus. Daher ist es auch unbedeutend, ob das Geld über kurz oder lang angelegt wird. Während also bei den anderen beiden Zinsstrukturkurven eher auf den Zinssatz Wert gelegt wird, achten die Marktteilnehmer hier eher auf die Laufzeit. 

 
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