Zinsstruktur, inverse

Die inverse Zinsstruktur bzw. Zinsstrukturkurve ist eine mögliche Ausgestaltung der Zinsentwicklung bei Finanzinstrumenten (vorrangig verzinsliche Wertpapiere) ins Verhältnis gesetzt zur Laufzeit der Anlage. Optisch wird diese Kurve als fallend dargestellt, sodass man folgende Schlussfolgerung ziehen kann:

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Handelt es sich um eine inverse Zinsstruktur, dann sind die Zinsen für kurze Laufzeiten am Geldmarkt höher als die Zinsen für längere Laufzeiten am Kapitalmarkt. Die jährliche Rendite einer kurzfristigen Anlage ist also höher als die Rendite längerfristiger Anlagen.

Eine Ursache dafür kann sein, dass die Marktteilnehmer auf lange Sicht betrachtet beispielsweise auf Grund möglicher Leitzinssenkungen der Zentralbanken ein fallendes Zinsniveau erwarten. Sie flüchten sich eher in Anlagen mit kurzen Laufzeiten, was die Zinssätze über längere Zeiträume drückt. Die Anleger gehen gleichzeitig oft davon aus, dass die verhältnismäßig hohen Zinssätze für kurzfristige Anlagen nicht von Dauer sein werden und langfristig gesehen wieder fallen werden.

Ein weiterer möglicher Grund könnte die Erhöhung der kurzfristigen Notenbankzinsen sein und dadurch auch das Interesse der Anleger für kurzfristige Anlagen weckt. Zinserhöhungen in diesem Bereich könnten vorkommen, wenn die Zentralbanken ein steigendes Preisniveau oder Inflationsgefahren befürchtet und dadurch das Wirtschaftswachstum dämpfen möchte. Die Zentralbank betreibt also restriktive Zinspolitik.

Bei einer inversen Zinsstruktur ist das Zinsgefälle also negativ und zwischen den Zinssätzen kurzer und langer Laufzeiten besteht eine negative Renditedifferenz.

 
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