Zinsinsel

Mit dem Begriff „Zinsinsel“ charakterisiert man umgangssprachlich ein Land, in dem entweder verhältnismäßig hohe oder eher niedrige Marktzinsen herrschen und dadurch Anleger auch grenzüberschreitender Gebiete in diesen Markt gezogen werden.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Ein praktisches und häufig genanntes Beispiel hierfür ist die Schweiz. Dort treffen Anleger auf ein relativ hohes Angebot an Kapital und gleichzeitig niedrig angesetzte Realzinsen, was vor Allem steuerlich positiv auf die Erträge der Anleger wirkt. Im Vergleich zu anderen Finanzplätzen wirkt diese Zinsinsel daher sehr attraktiv für Investoren. Die Interessenten nehmen den Zinsverlust gern hin, da das Land vielfältige Anlagemöglichkeiten bietet und äußerst Kundenorientiert arbeitet. Zudem spielt das Bankgeheimnis hier eine sehr große Rolle, da es auf der Zinsinsel als äußerst sicher eingeschätzt wird. Es herrscht ein verhältnismäßig stabiles Finanzsystem und auch politisch betrachtet ist die Schweiz mit einer starken Anziehungskraft der Anleger behaftet.

Seit einiger Zeit aber wird die Schweiz von Experten nicht mehr als Zinsinsel eingestuft. Die Zinsbedingungen sollen zukünftig denen der Nachbarländer angeglichen werden, so die Wirtschaftswissenschaftler. Zudem betreiben auch immer mehr Hochzins- und Schwellenländer eine restriktive Geldpolitik, was die Verlustrisiken für die Investoren mindern lässt und damit die Attraktivität der Zinsinsel Schweiz rückläufig werden lässt. 

 
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