Zigarettenwährung

Der Begriff „Zigarettenwährung“ wurde zu Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg geprägt, als die Zigarette als sogenannte Nebenwährung die Wertvergleichsfunktion des an Wert verlorenen Geldes übernommen hat.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Geld in Deutschland immer mehr an Wert (Inflation), sodass der Tauschhandel auflebte. Güter wurden direkt untereinander ausgetauscht. Die Zigarette galt dabei als seltenes und äußerst begehrtes Gut, was zur Folge hatte, dass sie als Wertvergleich für die Tauschgüter galt. Sie entwickelte sich zu einem allgemeinen Maßstab für den Tauschhandel, wodurch der Begriff „Zigarettenwährung“ immer stärker geprägt wurde. Im Allgemeinen entsprach dabei eine Zigarette etwa 10 Reichsmark (RM).

Die Zigarette erfüllte zur damaligen Zeit also alle Eigenschaften, die von einer guten Leitwährung erwartet wurden:

- Beständigkeit
- Teilbarkeit
- Umlauf auch in kleinen Einheiten möglich

Zudem ermöglichte die Zigarettenwährung sogar den Handel mit dem Ausland. Die Zigarette dient als …

… Recheneinheit,
… Tauschmittel,
… Zahlungsmittel und
… Wertaufbewahrungsmittel

und war weitgehend vor einer Inflation geschützt, da die Verbraucher stets einen Teil des Tauschmittels konsumierten.

 
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