Wipper

Der Begriff „Wipper“ bezeichnet eine Person, die betrügerische Münzentwertungen praktiziert, indem durch schnelles Wiegen von Münzen die hochwertigen aussortiert werden und aus Teilen dieses Metalls neue Münzen unter Zugabe von geringer wertigen Metallen (z.B. Kupfer) hergestellt werden.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Ihre Blütezeit hatten die Wipper in der aus der Praxis abgeleiteten Kipper- und Wipperzeit Anfang des 17. Jahrhunderts. Viele Ursachen spielten eine Rolle, dass letztlich zu einer solchen Geldentwertungsmethode gegriffen wurde. Einige Ursachen waren:

- Knappheit der Kurantmünzen
- Scheidemünzen und andere Geldformen waren noch in der Entwicklungsphase
- allgemeiner Preisverfall der Edelmetalle
etc.

Zudem nutzten die Landesherren damals eine Lücke in der Reichsmünzordnung aus. Den territorialen Münzherren wurde die Ausgabe kleinerer Landesmünzen mit einem geringeren Silbergehalt erlaubt.

Wipper nutzten - neben wenigen größeren Silbermünzen (Kippertaler) - vor Allem die kleineren Münzsorten wie …

… Pfennig,
… Kreuzer oder auch
… Groschen.

Die Münzverfälscher nutzten die aussortierten hochwertigen Silbermünzen und schmolzen diese ein oder nutzten Teile der Münzen, um daraus neue herzustellen. Sie galten als Nachahmungen der Originalmünzen, wiesen aber einen wesentlich geringeren Silbergehalt auf. Die Münzen wurden dann in anderen Gegenden des Reichs in Umlauf gebracht.

Für den Geschäftsverkehr brachte das Wippen vor Allem den großen Nachteil, dass die Münzen bei jedem Handelsgeschäft gewogen werden mussten, um deren tatsächlichen Edelmetallwert zu ermitteln.

 
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