Run

Unter einem Run versteht man einen sofortigen, gleichzeitigen Abzug von Spareinlagen durch die Anleger einer oder mehrerer Bank(en). Man spricht auch vom Bank Run, also dem Ansturm auf die Banken. Auf Grund der üblicherweise unzureichenden Liquidität kann es bei den Kreditinstituten dadurch schnell zu einer Insolvenz kommen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Der massenweise Abzug der Spareinlagen (Depositen) kann verschiedene Gründe haben. In der Regel sind aber folgende Punkte maßgeblich:

•    Gerüchte über Zahlungsschwierigkeiten der Bank(en)
•    fehlerhafte Informationen über Probleme des Institutes
•    umhergehende berichte über eine Schieflage des Unternehmens
•    Herdenverhalten (Einer macht es dem Anderen nach)
etc.

Durch solche möglichen Fehlinformationen sinkt das Vertrauen der Anleger, die letztlich nur den Ausweg des Abhebens ihrer Einlagen sehen. Da die Banken zwar auf die normalen Abhebegewohnheiten der Sparer eingestellt sind, außergewöhnliche Massenverfügungen aber unvorhersehbar sind, können sie die Sparer in der Regel nicht vollständig befriedigen. Ein solcher Run entsteht in Folge dessen nach dem Prinzip: „Wer zuerst kommt, malt zuerst“.

Zur Vermeidung eines Runs bedienen sich die Banken verschiedenen Maßnahmen. Dazu gehören unter Anderem die folgenden:

1. Einlagensicherung
Gesetzliche und spezielle Einlagensicherungssysteme sichern die Einlagen der Kunden zum großen Teil ab. Dadurch steigt das Vertrauen der Anleger und sie reagieren relativ gelassener auf entsprechende Informationen ihrer Bank.

2. Rückzahlungsaussetzung
Die Institute legen hier eine Art Sperrschwelle für die Auszahlungen fest, bis zu der die Anleger gesamthaft über ihre Einlagen verfügen können.

Beispiele:
•    Bankenkrise 1929 bis 1931
•    Argentinien-Krise zwischen 1998 und 2002
•    Run auf britische Bank Northern Rock Ende 2007

 
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