Nullkupon-Anleihe

Nullkupon-Anleihen (oder Nullkuponanleihen geschrieben) nennt man auch Zero Bonds und sind eine besondere Anleiheform, bei denen keine Zinsscheine (Kupons) mit ausgegeben werden. Hier findet folglich auch keine laufende Zinszahlung statt.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Der Zinsertrag bei Nullkupon-Anleihen ergibt sich daher üblicherweise aus der Differenz zwischen dem Ausgabepreis (Kaufkurs) der Anleihe und dem Rückzahlungskurs. Bei Fälligkeit dieses verzinslichen Papieres bekommt der Anleger somit eine Einmalzahlung, den sogenannten Tilgungserlös, bestehend aus dem Anlagebetrag (Nominalbetrag) und den Zinsen (Differenz). Sollte die Anleihe vor Fälligkeit durch den Anleger am Markt zum aktuellen Kurs verkauft werden, spricht man vom Verkaufserlös.

Zinsertrag = Rückzahlungskurs – Kaufpreis

Vorkommen können Nullkupon-Anleihen in den folgenden zwei Varianten:

1. Kapitalzuwachsanleihe
Die Ausgabe der Anleihe erfolgt hier zum Nennwert, d.h. zu 100 % (= zu pari). Bei Fälligkeit werden dem Anleger schließlich der Nennwert plus den aufgelaufenen Zinsen und Zinseszinsen zurückgezahlt.

Es gilt also:
Kauf -> zum Nennwert
Rückzahlung -> Nennwert + Zinsen + Zinseszinsen

2. Abzinsungstyp
Die Ausgabe der Anleihe erfolgt hier zum Nennwert abzüglich eines relativ hohen Abschlages (Disagio), d.h. unter 100 % (= unter pari). Dieser Abschlag umfasst die Zinsen und Zinseszinsen der gesamten Laufzeit. Den Wert, zu dem diese Anleihe also emittiert wird, nennt man Kapitalwert. Die Rückzahlung bei Fälligkeit erfolgt zum Nennwert (zu pari).

Es gilt also:
Kauf -> Nennwert – (Zinsen + Zinseszinsen)
Rückzahlung -> zum Nennwert

Da bei Nullkupon-Anleihen der Ertrag erst in der Zukunft realisiert wird, muss ein Anleger auch die steuerlichen Aspekte beachten. Wenn der Zinsertrag ausgezahlt wird, sollte stets ein ausreichender Freistellungsauftrag vorliegen bzw. eine Nichtveranlagungsbescheinigung vorhanden sein. Vorteilhaft hierbei ist, dass während der Laufzeit der Anleihe keine Erträge anfallen, die den Freibetrag belasten. So kann dieser für andere Anlagen voll ausgenutzt werden.

Seitens des Emittenten einer Nullkupon-Anleihe ist der große Vorteil, dass Liquidität erst bei Fälligkeit benötigt wird. Er hat also das beschaffte Kapital über die Laufzeit hinweg für Investitionen übrig.

 
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