Montenegro-Problematik

Unter der Montenegro-Problematik versteht man die Schwierigkeiten und Zweifel im Zusammenhang mit der Euro-Einführung im Jahre 2002, da Montenegro zum Einen weder Mitglied in der Europäischen Union (EU) ist und zum Anderen die Konvergenzkriterien nicht erfüllte. Zudem wurde die Euro-Währung ohne Vereinbarung mit der Europäischen Zentralbank (EZB) bzw. der EU einseitig eingeführt.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Montenegro gehörte viele Jahrzehnte zu Jugoslawien, ist aber seit dem 3. Juni 2006 wieder ein unabhängiger Staat. Vor dem Euro gehörte die Deutsche Mark (D-Mark) zur allgemein gültigen Währung in Montenegro. Das war nötig, um die Wirtschaft in dem Land nicht zu destabilisieren – wie es Serbien wollte. Darum unterstützte das westliche Europa das kleine Land bei der Einführung der D-Mark.

Als die D-Mark schließlich durch den Euro abgelöst wurde, führte auch Montenegro diese Währung in seinem Gebiet ein. Hier ist die Währung allerdings nur in Umlauf, d.h. es ist nicht die gesetzliche Währung und das Land hat auf Grund der Nicht-Mitgliedschaft in der Europäischen Währungsunion auch kein Recht, eigene Euro-Münzen zu prägen. Dennoch stützte es die Wirtschaft enorm. Aus diesem Grund  förderte auch der Kommissar für Wirtschaft und Währung, Joaquín Almunia, die Einführung des Euro in kleinen Staaten. Der Präsident der EZB aber machte deutlich, dass die einseitige Einführung des Euro nicht unterstützt werde und kein Grund bestehe, die Währung in anderen Ländern zu integrieren.

 
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