Long Call

Als Long Call (auch Long-Call geschrieben) bezeichnet man die Käuferposition einer Kaufoption (Call Option), d.h. ein Marktteilnehmer erwirbt das Recht, eine bestimmte Menge eines Basiswertes (z.B. Aktien) innerhalb einer vereinbarten Frist (Optionsfrist) bzw. zu einem festgesetzten Zeitpunkt (Optionstermin) zum bei Vertragsabschluss festgelegten Preis zu kaufen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Long Call wird diese Position deshalb genannt, weil sich der Käufer der Call Option am längeren Hebel befindet und der Verkäufer auf seine Reaktionen warten muss. Der Long Call kann selbstständig entscheiden, ob und wann er die Option ausübt. Ihm wird keinerlei Verpflichtung auferlegt.

Ist man in der Long Call – Position, erwartet man üblicherweise steigende Kurse des Basiswertes. Er erwirbt die Call Option, vereinbart einen entsprechenden Preis (Kaufkurs) und übt diese bei steigenden Kursen aus, d.h. er erwirbt den Basiswert zum niedrigeren bei Options-Vertragsabschluss festgelegten Kaufkurs. Gewinn erzielt er dadurch, indem er den Basiswert sofort direkt am Markt zum vorherrschenden höheren Marktkurs an andere Marktteilnehmer verkauft. Er hat also Weniger gezahlt, als er für den Basiswert bekommt.

Zu beachten ist hierbei allerdings, dass man bei Abschluss eines Optionsgeschäftes eine entsprechende Optionsprämie zu zahlen hat. Der Käufer der Call Option zahlt also bei Vertragsabschluss eine Prämie an den Verkäufer dieser Option. Bei Ausübung dieser und Verkauf des Basiswertes direkt an der Börse sollte der erzielte Erlöse also idealerweise über dem gezahlten Preis für den Basiswert zuzüglich der Optionsprämie liegen, um in den Gewinnbereich zu kommen.

Beispiele:
Basispreis = 50 €
Optionsprämie = 10 €

Um die Call Option zu erwerben, zahlt der Käufer (Long Call) dem Verkäufer (Short Call) die Optionsprämie von 10 €.

Szenario 1: aktueller Kurs des Basiswertes an der Börse liegt bei 50 €
Basispreis aus der Call Option und aktueller Kaufkurs an der Börse sind gleich. Allerdings hat der Options-Käufer bereits die 10 € Optionsprämie gezahlt. Würde er die Option ausüben, müsste er zusätzlich die vereinbarten 50 € für den Basiswert zahlen, sodass er insgesamt 60 € ausgegeben hat. Bei anschließendem Verkauf an der Börse würde er aber nur 50 € erhalten, sodass letztendlich ein Verlust von 10 € stehen bleibt. Die Ausübung der Option ist somit nicht sinnvoll.

Szenario 2: aktueller Kurs des Basiswertes an der Börse liegt bei 60 €
Auch hier gibt der Käufer bei Ausübung der Option im Gesamten 60 € aus. Allerdings erhält bei direktem Verkauf des Basiswertes am Markt diese über den aktuellen Kaufkurs (aus seiner Sicht gesehen: Verkaufskurs) wieder zurück, d.h. er macht mit diesem Geschäft weder Verlust noch Gewinn.

Szenario 3: aktueller Kurs des Basiswertes an der Börse liegt bei 70 €
Bei Ausübung der Option und anschließendem Börsenverkauf erhält er 70 € und macht damit einen Gewinn von 10 €, da er gesamt nur 60 € ausgegeben hat.

 
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