Londoner Club
Der Londoner Club ist ein Zusammenschluss international agierender Banken auf informeller Ebene mit dem Ziel, eine gemeinsame Verhandlungsposition bezüglich möglicher Umschuldungsaktionen bei Ländern, die Zahlungsprobleme haben, zu schaffen.
Die Namensbezeichnung beruht auf der Tatsache, dass in London nahezu sämtliche weltweit tätigen Banken angesiedelt sind, so dass anfänglich nur dort verhandelt wurde. Inzwischen sind die Tagungsorte des Clubs, der kein festes Sekretariat aufweist, nicht mehr nur auf London beschränkt, sondern finden auch in anderen bekannten Metropolen statt.
Der Londoner Club ähnelt in seiner Konzeption dem Pariser Club, nur dass dieser aus Vertretern von Gläubigerstaaten und Schuldnerstaaten zusammengesetzt ist, um Zahlungsschwierigkeiten dieser Länder durch Umschuldungsprogramme entgegenzuwirken.
In Verbindung mit dem Londoner Club wurde im Jahre 1983 von international tätigen Banken das Internationale Finanzinstitut (IFI) mit Sitz in Washington, D.C., gegründet. Ihre Arbeitsbereiche umfassen ebenfalls die Bildung einer einheitlichen Haltung der Banken gegenüber Schuldnerstaaten. Zudem erfolgt unter den beteiligten Banken ein umfangreicher Informationsaustausch über diese Länder, so dass deren reale Schuldenstände dort zentral zusammengetragen werden können. Außerdem erarbeitet das Internationale Finanzinstitut Präventionsmaßnahmen und Abwicklungsverfahren für internationale Verschuldenskrisen.