Lohnstückkosten

Die Lohnstückkosten sind Lohnkosten eines Unternehmens bezogen auf eine entsprechende dafür verantwortliche Leistungseinheit (z.B. Arbeitnehmer etc.). Als betriebliche und volkwirtschaftliche Kennzahl gibt sie Aufschluss über die Leistungsfähigkeit des Einzelnen sowie der Arbeitnehmergesamtheit.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Mit Hilfe der Lohnstückkosten wird das Verhältnis von Lohnkosten und Produktivität definiert. Dabei bezieht man die Kosten auf die real produzierte Stückzahl (real erwirtschaftete Leistung:

Lohnstückkosten = Lohnkosten ÷ produzierte Stückzahl

Auf die gesamte Volkswirtschaft bezogen erweitert sich diese Formel auf die beiden folgenden Größen:

Lohnstückkosten = Arbeitnehmerentgelt ÷ Bruttoinlandsprodukt (BIP)

Wird als Divisor das reale BIP eingesetzt, erhält man als Ergebnis die nominalen Lohnstückkosten. Bei Verwendung des nominalen BIP hingegen erreicht man die realen Lohnstückkosten, d.h. die tatsächliche Belastung der Arbeitgeber.

Die Veränderung der Größe dieser Lohnstückkostenzahl dient der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Inflationsanalyse, weil daraus ein Nachfragewandel resultiert, der in seiner Folge die Preisgestaltung beeinflusst. Daneben werden auch andere Kosten der Arbeit wie die monatlichen Bruttoverdienste und der Index der Tarifverdienste beobachtet.

Während die Löhne in den westlichen Industriestaaten oft als zu hoch angesehen werden, herrscht in vielen osteuropäischen Ländern ein großes Gefälle zwischen Lohnkosten und Produktivität. Niedrige Lohnstückkosten locken zunehmend mehr Unternehmen in diese Staaten, um sich durch Einsparungen bei der Arbeitnehmervergütung Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

 
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