Kundenkapital

Finanzinstitute bezeichnen ihren bestehenden Kundenstamm und die Kundenbeziehungen als Kundenkapital. Es fällt gemeinsam mit dem Humankapital, Partnerkapital und dem Strukturkapital unter das sogenannte intellektuelle Kapital und gehört zu den immateriellen Vermögenswerten.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Das Kundenkapital wird als eine rechnerische Größe nach dem Umfang der Kundentreue zum Unternehmen bewertet. Dies ist nur schwer messbar, weil die Bindung an eine Bank nicht nur geldwerte Gründe hat, sondern auch eine Vielzahl von individuellen Motiven dahinter stehen kann.

Besonders im Finanzsektor ist der Erfolg eines Institutes maßgeblich von immateriellen Gütern abhängig. Die Wertschöpfung eines Finanzunternehmens wird immer weniger von Investitionen in Sachanlagen getragen, sondern vermehrt durch Investitionen in immaterielle Güter. Mit einer traditionellen Rechnungslegung lassen sich derartige Werte jedoch kaum beziffern.

Eine monetäre Darstellung als ein Bilanzposten ist bei immateriellen Gütern wie Kundenkapital objektiv kaum möglich. Dies beweist der vielfach festzustellende Unterschied zwischen dem Börsenwert eines Finanzunternehmens und seinem bilanzierten Buchwert ebenso deutlich wird beim Verkaufswert von Konzernen im Verhältnis zum bilanzierten Eigenkapitalwert. Immaterielle Werte erscheinen in den Bilanzen nicht, sind aber für den Marktwert eine überaus entscheidende Größe.

 
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