Konjunkturdiagnose
Die Konjunkturdiagnose ist eine ständig aktualisierte Einschätzung der wirtschaftlichen Lage eines Landes oder eines Währungsraums. Konjunkturdiagnosen werden von zahlreichen Wirtschaftsinstituten und Wirtschaftsforschern erstellt und veröffentlicht.
Von besonderer Bedeutung ist jedoch die vierteljährliche Konjunkturdiagnose der Europäischen Zentralbank (EZB), weil deren Resultate direkten Einfluss auf die Geldpolitik der nationalen Zentralbanken haben. Konkret können die Befunde Entscheidungen für oder gegen eine Anhebung bzw. Absenkung der Leitzinsen im Euroraum zur Folge haben.
Die Konjunkturdiagnose versucht, ein möglichst exaktes Bild der wirtschaftlichen Lage zu zeichnen. Der Fokus liegt dabei sowohl auf einzelnen Volkswirtschaften als auch auf der Entwicklung im gesamten Währungsraum. Wichtige Branchen mit einer hohen Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung werden zusätzlich separat untersucht.
Die Daten für die Konjunkturdiagnose stammen aus einer Vielzahl von Quellen und auch Umfragen sind ein wichtiges Instrument zur Informationsgewinnung. So werden zum Beispiel Unternehmen zu ihrer augenblicklichen Situation sowie ihren Erwartungen für die kommenden Monate befragt. Eine mehrheitlich optimistische Einschätzung und volle Auftragsbücher lassen ein Einsetzen oder Anhalten eines Aufschwungs vermuten. Sehen die Firmen ihre Zukunft eher negativ, ist dies ein Indikator für eine bevorstehende wirtschaftliche Schwächephase.