Kapitalflucht

Als Kapitalflucht wird sowohl das legale oder illegale Transferieren von Vermögen, Sachwerten und Geld ins Ausland als auch der Nachfragerückgang nach Aktiva innerhalb eines Landes bezeichnet.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Kapitalflucht kann aus verschiedenen Gründen erfolgen. So gehören beispielsweise die folgenden dazu:

- Umgehen von inländischen Steuerzahlungen (Steuervergünstigungen im Ausland)
- Schutz gegen Währungsverfall bzw. der Werterhalt bei einer Inflation
- Vermeidung politischer Risiken
- Vertrauen in Währung, Wirtschaftskraft oder -politik eines Landes sinkt
- Umgehen devisenrechtlicher Bestimmungen

Die Kapitalflucht steht fast immer im Zusammenhang mit dem staatlichen Handeln. So ist oft zu beobachten, dass bei Steuererhöhungen oder ungünstigen Prognosen Kapital ins Ausland gebracht wird. Zudem ist Kapital wegen seiner hohen Mobilität leichter zu transferieren als andere Wertanlagen.

Es ist jedoch nicht möglich, nur auf Grund der Kapitalflucht Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Lage oder Entwicklung in einem Land zu ziehen. Hierbei muss die gesamtwirtschaftliche Zahlungsbilanz betrachtet werden. Oft fließt Geld, welches im Ausland angelegt wurde, auch wieder in inländische Investitionen zurück. Ob und wie viel wieder investiert wird, hängt nicht nur allein von der zu zahlenden Steuerlast ab. Hier spielen Faktoren wie …

… Infrastruktur,
… Qualifikation der Arbeitskräfte und
… Nachfrage eine wesentliche Rolle.

Kapitalflucht im 21. Jahrhundert

In den letzten Jahren ist die Kapitalflucht zu einem immer wichtigeren Thema geworden. Besonders Steuerhinterziehung war dabei ein wichtiges Thema. Vermögen wurden über Jahrzehnte in Steuerparadiese wie die Schweiz, nach Liechtenstein, Hong Kong, Singapur oder in die Karibik verschoben. Seit 2010 werden in Deutschland intensive Recherchen zum Thema Kapitalflucht durchgeführt, die bereits zur Festsetzung zahlreicher Steuerhinterzieher geführt haben.

 
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