Kalendereffekt

Behörden, Unternehmen und Verbände führen eine große Zahl von Statistiken, mit denen die wirtschaftliche Entwicklung nachvollzogen wird. Aufgrund der Tatsache, dass beispielsweise Monate unterschiedlich lang sind oder Feiertage an Wochenenden grenzen etc., ergeben sich dabei jedoch immer wieder Verzerrungen. Diese bezeichnet man als Kalendereffekt.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Sollen zum Beispiel die Einzelhandelsumsätze verschiedener Monate miteinander verglichen werden, so können sich in der Statistik erhebliche Verschiebungen ergeben, wenn etwa die Erlöse aus dem Februar jenen des Oktobers gegenüber gestellt werden. Denn der Februar hat, außer in Schaltjahren, nur 28 Tage, der Oktober hingegen 31. Somit gibt es im Oktober mehr Tage, an denen die Geschäfte ihre Pforten öffnen, und entsprechend höhere Umsätze. Selbst, wenn der Einzelhandel an jedem Tag im Februar dieselbe Summe eingenommen hätte wie an jedem Tag im Oktober, würde der Herbstmonat in der Statistik als der erfolgreichere Monat erscheinen. Der Grund dafür liegt im Kalendereffekt.

Er kann auch auftreten, wenn es in einem Monat wie etwa dem Mai besonders viele Feiertage gibt. Auch an diesen Tagen wird nicht gearbeitet und die Geschäfte haben geschlossen. Da manche Feiertage zudem in zeitlicher Nähe zu einem Wochenende liegen, werden über so genannte Brückentage gerne lange Wochenenden in Anspruch genommen.

Um korrekte, nicht durch Feiertage oder unterschiedlich lange Monate verzerrte Ergebnisse zu erhalten, muss man in den Statistiken den Kalendereffekt heraus rechnen. Das gilt nicht nur für den Einzelhandel, sondern für fast alle Branchen einschließlich Industrieunternehmen und Handwerk. In offiziellen Statistiken ist oft von "saison- und kalenderbereinigten" Angaben die Rede. Dort sind dann solche Werte zu finden, die nicht vom Kalendereffekt beeinflusst werden.

 
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