Geld, umlaufendes

Mit umlaufendem Geld werden verschiedene Phänomene der Finanzwelt bezeichnet, die vor Allem von der Perspektive des Betrachters abhängen.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Zunächst einmal meint die Bezeichnung den kompletten Bestand an Bargeld und Buchgeld, das in einer Volkswirtschaft „die Runde dreht“. Auch umfasst umlaufendes Geld den vollständigen Umschlag an Nebenwährungen innerhalb eines Währungsgebietes.

Die zweite Definition steht für die bekannte Version des Sozialreformers Silvio Gesell, der die bis heute kontrovers diskutierte These „nur gleichmäßig umlaufendes Geld führt zu Vollbeschäftigung, allgemeinem Wohlstand und Frieden“ aufstellte. Johann Silvio Gesell lebte von 1982 bis 1930 und gilt als bedeutender Finanztheoretiker der jüngsten Geschichte und als Begründer der Freiwirtschaftslehre. Stabiles Geld bedeutet eine stabile Wirtschaft, und die könne man nur dadurch erreichen, wenn die Menschen ihr Geld sogleich wieder in den „Umlauf“ schicken würden, ohne beispielsweise zu horten bzw. zu sparen.

Schließlich steht umlaufendes Geld auch für Kapital, das Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände und Unternehmen zu Wahlkampfzwecken einnehmen. Dieses „Running money“ fällt in unseren Breitengraden unter die Spendengesetze und muss von den Parteien bis auf den letzten Cent offengelegt werden. In den Vereeinigten Staaten wäre der Wahlkampf ohne solches Kapital mittlerweile unmöglich.

 
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