Geld, sittliches

Die Wendung „sittliches Geld“ steht entsprechend der Bezeichnung für einen sittlichen und unverfälschten Zahlungsverkehr, explizit aber für ein wertstabiles Zahlungs- und Tauschmittel.

Definition weiterlesen
Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Der Begriff wurde schon in einem Schreiben des Papstes Innozenz III verwendet, was sich später als einschneidend für die weltweite Entwicklung des Geldes herausstellen sollte. So stellte der Geistliche fest, dass eine menschenwürdige Gesellschaftsordnung ohne jenes sittliche Geld nicht funktionieren würde. Kapital, so Papst Innozenz III, sei einzig eine Sache des Volkes und nicht die des jeweiligen „Münzherren“. Seine Auslegung betitelte er im Zuge dessen als „bedingungslose Sollens-Regel für das Seelenheil des Münzherren“. Die Begründung sah das Oberhaupt der katholischen Kirche in der Tauschfunktion des Geldes, also der ursprünglichen Verwendung für Zahlungsmittel. Am Anfang ging es nämlich nur darum, Waren des täglichen Bedarfs zu erlangen – von Macht, das auf Geld aufbaute, konnte keine Rede sein.

Nicht zuletzt wegen Thesen wie dieser avancierte Innozenz III, der schon mit 37 Jahren in einem zweiten Wahlgang anno 1198 zum Papst gewählt worden ist, zu einer der bedeutesten Persöhnlichkeiten der katholischen Kirche.

 
  • WhatsApp