Agency-Theorie

Die Agency-Theorie beschreibt ein Instrumentarium der Unternehmenspolitik, bei dem ein eventuell auftretender Interessenkonflikt zwischen dem Management (Agent) und den Eigentümern (Prinzipal) des jeweiligen Unternehmens vermieden werden soll. Sie zählt neben anderen Theorien zur „Neuen Institutionenökonomik“ und geht vor allem auf die früheren Arbeiten von Stiglitz und Ross zurück.

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Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Ein Interessenkonflikt kann entstehen, wenn die beiden Parteien nicht ausreichend miteinander kooperieren und Informationen unzureichend austauschen, d. h. die Prinzipals können nicht kontrollieren, ob und wie das Management die geforderte Leistung ausführt. Sie können nur das Ergebnis abwarten und kontrollieren. Den Führungskräften (Management) kann dadurch ein Handlungsspielraum geschaffen werden, bei dem sie die Betriebsführung ihren Interessen angleichen und auf die Belange der Eigentümer keine Rücksicht mehr nehmen.

Um einem solchen Konflikt vorzubeugen, hat man die Agency-Theorie entwickelt. Sie bildet die Grundlage für leistungsorientierte Vergütung des Managements. Es wird ein variabler, leistungsabhängiger Vergütungsvertrag geschlossen, der die Leistung des Agent maximieren und das Risiko des Prinzipal minimieren soll. Die Interessen der Eigentümer sollen dem Management als Schwerpunkt gesetzt werden, so dass diese Probleme für die Agents als die wichtigsten gelten und ihre eigenen Interessen (z.B. maximale Entlohnung, maximaler Handlungsspielraum oder minimales Risiko) in den Hintergrund stellen.

Heutzutage wird diese Theorie aber nicht mehr nur auf die Führungskräfte, sondern auch auf die Mitarbeiter der Unternehmen angewandt, um die Wertsteigerung des Unternehmens zu gewährleisten und das unternehmerische Denken aller Arbeitskräfte zu maximieren. Ihre eigenen Interessen sind dabei von wenig Bedeutung, wobei man stets versucht alle Interessen und Fragen aufeinander abzustimmen und für beide Parteien das Maximale raus zu holen.

 
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