Wie kann ich an möglichst vielen Geldautomaten kostenlos Geld abheben?

58.000 Geldautomaten gibt es in Deutschland. Aber welches Girokonto und welche Bank bieten sich am besten zum Geldabheben an?

Sachbezugskarte
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Die besten Girokonten zum Geld abheben in Deutschland

Inhaltsverzeichnis

  1. Wer betreibt die meisten Geldautomaten in Deutschland?
  2. Kann ich nur an Automaten meines Verbundes Geld abheben?
  3. Welche Gebühren fallen für Abhebungen an Fremdautomaten an?
  4. Welches Girokonto ermöglicht deutschlandweit kostenlose Abhebungen?
  5. Welche Girokonten bieten sich konkret an?
  6. Gelten die Regeln für Abhebungen analog auch für Einzahlungen?
  7. Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Direktbanken stechen hervor

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In kaum einem Land finden Sie so viele Geldautomaten wie in Deutschland. Selbst in kleineren Städten finden Sie dutzende Geldautomaten. Die Volks- und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen haben zudem selbst in Dörfern oft einen Automaten. In Großstädten ist die Zahl der Automaten kaum zu überblicken. In Deutschland ist es in der Regel unproblematisch einen Geldautomaten zu finden. Doch nur weil Sie einen Automaten gefunden haben, heißt das noch lange nicht, dass Sie auch kostenlos Bargeld abheben können. In diesem Ratgeber möchten wir Ihnen deshalb zeigen, mit welchem Girokonto Sie für häufiges Abheben von Bargeld am besten aufgestellt sind und worauf Sie achten sollten.

Wer betreibt die meisten Geldautomaten in Deutschland?

Wenn es um Geldabhebungen geht, spielt es vor allem eine Rolle, welche Bank wie viele Geldautomaten im Angebot hat. Hier stechen besonders die Genossenschaftsbanken und Sparkassen mit ihrem großen Filialnetz hervor. Von den knapp 58.000 Geldautomaten in Deutschland (Stand: 07/2018) werden mit Abstand die meisten von den Sparkassen betrieben. Insgesamt betreibt Sparkassen-Finanzgruppe etwa 25.000 Geldautomaten (Stand: 07/2018). Das ist fast die Hälfte. 

Eine ähnlich große Zahl an Geldautomaten betreiben ansonsten nur die Genossenschaftsbanken. Die Volks- und Raiffeisenbanken sowie Partnerinstitute betreiben gemeinsam etwa 19.000 Geldautomaten in Deutschland (Stand: 07/2018). Wesentlich weniger Automaten haben die Privatbanken. Sie haben sich zu zwei unterschiedlichen Geldautomatennetzwerken zusammengeschlossen. In Deutschland gibt es deshalb vier Automatenverbünde:

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Die Cash Group ist das deutlich größere Netzwerk der privaten Verbünde. Die Mitglieder Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank, Norisbank und HypoVereinsbank betreiben gemeinsam etwas mehr als 9.000 Geldautomaten (Stand: 01/2018) und bieten gerade in deutschen Groß- und Mittelstädten eine sehr gute Abdeckung. Auf dem Land ist dieser Verbund allerdings schwach vertreten.

Auch der Verbund Cashpool bietet auf dem Land nur wenige Geldautomaten. Zwar gibt es deutlich mehr Mitglieder, darunter aber kleinere Privatbanken. Die bekanntesten sind die Degussa Bank, die Sparda-Banken, die Santander Consumer Bank, die Targobank sowie Wüstenrot. Insgesamt betreiben die genannten Banken, die sich zum Cashpool zusammengeschlossen haben, etwa 3.000 Automaten in Deutschland (Stand: 07/2018). Die Abdeckung ist regional stark ungleich, da die meisten Mitgliedsbanken hauptsächlich in Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg) sowie in Nordrhein-Westfalen vertreten sind. Schwach ist die Abdeckung des Cashpool-Verbands in Ostdeutschland.

Kann ich nur an Automaten meines Verbundes Geld abheben?

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Sie fragen sich nun möglicherweise, was diese Zahlen am Ende für Sie bedeuten. Die Antwort darauf ist vermutlich beruhigender als Sie im ersten Moment denken. Die externen Automaten können Sie nämlich problemlos auch dann benutzen, wenn Sie kein Konto bei einer der genannten Banken haben. Die knapp 58.000 Geldautomaten in Deutschland stehen Ihnen grundsätzlich und ohne weitere Einschränkungen zur Verfügung – egal mit welcher Bank- oder Kreditkarte Sie Geld abheben.

Große Unterschiede gibt es rund um die Kosten. Denn kostenlos sind Geldabhebungen meist nur dann, wenn Sie ein Girokonto bei einer Bank des jeweiligen Verbundes haben. Wenn Sie also beispielsweise ein Girokonto bei der Deutschen Bank haben, können Sie mit Ihrer Bankkarte in der Regel kostenlos an allen Automaten der Cash Group Allianz an Bargeld kommen. Dasselbe gilt dann, wenn Sie ein Konto bei der Sparkasse haben und bei einer beliebigen anderen Sparkasse in Deutschland Bargeld abheben möchten. Bedenken sollten Sie dabei, dass dies nur dann greift, wenn Ihre Bank auch kostenlose Abhebungen erlaubt. Bei einigen Girokonten sind kostenlose Abhebungen bei der eigenen (und damit auch bei anderen Banken aus dem eigenen Netzwerk) nur in einer bestimmten Zahl oder sogar gar nicht möglich.

Welche Gebühren fallen für Abhebungen an Fremdautomaten an?

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Wie hoch die Abhebe-Gebühren sind, richtet sich nach den jeweiligen Kontokonditionen. Im Normalfall sind für Sie Abhebungen an Automaten Ihrer Hausbank sowie deren Partnern kostenlos. Wenn Sie Ihre Girokarte dagegen für Abhebungen an Automaten anderer Banken nutzen möchten, müssen Sie mit Gebühren rechnen. Diese liegen bei Abhebungen mit der Bankkarte meist zwischen 2 und 5 Euro pro Abhebung und sind damit absolut im Rahmen. Dadurch, dass die Gebühren pauschal anfallen, sind kleinere Abhebungen oft unverhältnismäßig teuer.

Vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie mit einer Kreditkarte an einen Bankautomaten gehen. Hier fallen teilweise schon bei Abhebungen an Automaten des „eigenen“ Bankenverbundes Gebühren an. Während Sie mit einer Girokarte eines jeweiligen Automatenverbundes fast immer kostenlos Bargeld abheben können, gelten die Regeln keineswegs analog auch für Kreditkarten. Bei fast allen deutschen Privatbanken sowie Genossenschaftsbanken und Sparkassen gelten kostenlose Abhebungen nicht für Kreditkarten. Sie bezahlen stattdessen an allen Automaten (also sowohl denen des eigenen Instituts als auch denen von Fremdinstituten) teils Gebühren. Diese liegen meist zwischen 2 und 4 Prozent der jeweiligen Summe. Zudem fällt eine Mindestgebühr von 5 Euro an, sodass Abhebungen mit einer Kreditkarte teilweise teuer werden.

Eine Ausnahme von dieser Regel sind meist die Direktbanken. Bei fast allen Direktbanken, die in unserem Girokontovergleich gut abschneiden, sind Abhebungen mit der Kreditkarte in Deutschland und sogar im Ausland kostenfrei. Dafür fallen bei Abhebungen mit der Girokarte meist Gebühren an – das System ist also sozusagen umgekehrt. Besonders ist an den Direktbanken allerdings, dass Sie mit den Kreditkarten an allen Geldautomaten in Deutschland kostenfrei an Bargeld kommen und entsprechend nicht bezüglich der Zahl der Automaten eingeschränkt sind. Teilweise ist jedoch auch Vorsicht geboten. Bei der comdirect können Sie innerhalb Deutschlands zum Beispiel nur mit der Girokarte kostenfrei Bargeld abheben, außerhalb Deutschlands dagegen nur mit der Kreditkarte.

Welches Girokonto ermöglicht deutschlandweit kostenlose Abhebungen?

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Wenn Sie in ganz Deutschland ohne größere Umwege kostenlos an Bargeld kommen möchten, können Sie zum Beispiel ein Girokonto bei einer Sparkasse wählen (wie das 1822direkt-GiroSkyline). Weniger sinnvoll wäre bei diesem Aspekt ein Konto bei einer Bank, die Mitglied im Netzwerk Cashpool ist. Hier ist die Abdeckung nur regional gut genug. Ein Konto bei dem Verbund Cash Group, also zum Beispiel bei der Commerzbank oder der Deutschen Bank, lohnt sich vor allem dann, wenn Sie hauptsächlich in Mittel- oder Großstädten Bargeld abheben.

Noch besser sind in dieser Hinsicht Konten bei Direktbanken wie der DKB oder der comdirect. Diese ermöglichen es Ihnen nämlich in komplett Deutschland an allen Geldautomaten – völlig unabhängig vom jeweiligen Geldautomatennetzwerk – kostenfrei an Bargeld zu kommen. Sie müssen sich also keine Sorgen um Abdeckung und Gebühren machen.

Beachten sollten Sie, dass Sie mit einer Kredit- oder Girokarte einer Direktbank ausschließlich an Geldautomaten an Bargeld kommen können. Abhebungen am Schalter sind damit bei den meisten Banken entweder gar nicht oder nur gegen hohe Gebühren möglich. Wenn Sie ein Girokonto bei einer Bank eines der Automatennetzwerke haben, können Sie bei gewissen Kontotypen auch kostenlos am Schalter an Bargeld kommen – meist fallen aber auch hier Gebühren an. Wir würden Ihnen deshalb dazu raten, Geldautomaten zu nutzen, um hohe Gebühren zu vermeiden und Zeit zu sparen.

Welche Girokonten bieten sich konkret an?

Grundsätzlich ist die Wahl des richtigen Girokontos für kostenfreie Abhebungen nicht allzu schwer. Sofern Sie die persönliche Beratung vor Ort schätzen und gern Kunde einer Filialbank sind, bietet sich z.B. die Sparkasse an (siehe oben). Beachten sollten Sie dahingehend, dass diese Girokonten in den seltensten Fällen kostenlos sind (Ausnahme: 1822). Vielmehr müssen Sie damit rechnen, dass zumindest eine monatliche Gebühr anfällt. Dazu kommen meist noch weitere Gebühren, beispielsweise für Transaktionen oder die Ausstellung von Karten. Beim Abschluss des Kontos sollten Sie zudem klären, dass unbegrenzt viele kostenlose Bargeldabhebungen im jeweiligen Automatennetz möglich sind.

Wenn Sie eine kostensparende Option suchen, sollten Sie sich eher für ein Girokonto bei einer Direktbank entscheiden. In unserem Girokontovergleich finden Sie gleich mehrere Direktbanken, die ein komplett kostenloses Girokonto anbieten – häufig sogar ohne jegliche Einschränkungen. Das DKB Girokonto oder das ING-DiBa Girokonto sind zum Beispiel kostenfrei. Sie bezahlen keine Kontoführungsgebühr. Bei den besten Anbietern im Girokontovergleich zahlen Sie nämlich nicht nur keine Kontoführungsgebühr, sondern auch keine Gebühr für normale Banktransaktionen oder die Ausstellung der Karten.

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Mit den komplett kostenlos ausgestellten Giro- (comdirect) oder Kreditkarten (DKB und ING-DiBa) können Sie dann an allen 58.000 Geldautomaten in Deutschland kostenlos an Bargeld kommen. Einschränkungen gibt es dahingehend nur bei der DKB. Denn bei dieser müssen Sie mindestens 50 Euro pro Transaktion abheben. Sie können also zwar beliebig häufig im Monat an Bargeld kommen, müssen aber jedes Mal mindestens 50 Euro abheben. Diese Einschränkung gibt es bei den anderen beiden genannten Banken nicht. Noch gravierender sind die Einschränkungen aber bei Wettbewerbern wie dem N26 Girokonto oder dem Fidor-Konto – teilweise können Sie hier nur ein bis drei Mal im Monat kostenlos an Bargeld kommen.

Empfehlen würden wir Ihnen insgesamt deshalb entweder das DKB Girokonto (sofern Ihnen die Einschränkung auf einen Mindestbetrag von 50 Euro nichts ausmacht) oder das ING-DiBa Girokonto. Das comdirect Girokonto ist an sich zwar ebenfalls empfehlenswert. Allerdings sollten Sie immer im Kopf haben, dass Abhebungen im Inland nur mit der Girokarte kostenlos sind, solche im Ausland dagegen nur mit der Kreditkarte. Bei den Konkurrenten heben Sie generell im In- und Ausland kostenlos mit Ihrer Kreditkarte Bargeld ab, brauchen Ihre (ebenfalls kostenlose) Girokarte für diesen Zweck also überhaupt nicht.

Gelten die Regeln für Abhebungen analog auch für Einzahlungen?

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Möglicherweise fragen Sie sich, ob Sie analog zu den Regeln für Abhebungen mit einem Konto bei einer Direktbank auch einfach in ganz Deutschland problemlos Bargeld einzahlen können. Die Antwort auf diese Frage ist eher deprimierend. Denn Einzahlungen werden komplett anders behandelt – schon innerhalb der verschiedenen Automatennetzwerke. Mit einem Konto bei einer Direktbank können Sie meist sogar gar nicht oder nur sehr eingeschränkt (die DKB betreibt zum Beispiel einige eigene Filialen inkl. Geldautomaten) Bargeld einzahlen – und auch das nur mit der Giro- und nicht mit der Kreditkarte. Eine richtige Ausnahme ist hier nur die comdirect, da Sie mit einer Girokarte dieser Direktbank an allen Commerzbank-Filialen kostenlos Bargeld einzahlen können.

Generell sollten Sie bei allen Giro- und Kreditkarten bedenken, dass Einzahlungen deutlich komplexer sind als Auszahlungen. Die genauen Regeln unterscheiden sich von Girokonto zu Girokonto. Einzahlungen sind meist maximal bei der eigenen Hausbank beziehungsweise bei Filialen der jeweiligen Bank (meist gehören beispielsweise mehrere Sparkassen oder Genossenschaftsbanken zusammen) kostenlos. Schon bei anderen Filialen derselben Bankenkette (also zum Beispiel Sparkassen) sind Einzahlungen meist schon nicht kostenlos möglich. Dasselbe gilt generell für die Automatennetzwerke, die in dieser Sicht also keine Rolle spielen.

Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Direktbanken stechen hervor

Wenn Sie viel in Deutschland unterwegs sind und überall kostenlos an Bargeld kommen möchten, empfehlen wir Ihnen bei der Wahl des richtigen Kontos im Girokontovergleich ganz genau hinzuschauen. Wenn Sie sich für eine Filialbank entscheiden, können Si efast überall in Deutschland in der Stadt und auf dem Land kostenlos an Bargeld kommen können. Dafür sind die Konten meist deutlich teurer. Eine meist bessere Option sind deshalb Direktbanken wie die DKB oder die ING-DiBa. Hier erhalten Sie eine kostenlose Kreditkarte, mit der Sie an allen 58.000 Automaten in Deutschland kostenlos an Bargeld kommen. Zudem ist Ihr Girokonto kostenlos. Zuletzt sollten Sie noch bedenken, dass für Einzahlungen immer andere Regeln gelten als für Abhebungen.

Bildquellen:

Karte im Geldautomat: pixabay.com - 3dman_eu
Aufzählungen: eigene
Deutsche Bank: Deutsche Bank
Frau am Automaten mit Bankkarte: pixabay.com - mohamed_hassan
1822-Filiale: Frankfurter Sparkasse
DKB: DKB
comdirect: comdirect

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