PayPal
PayPal: Hunderte Millionen Menschen nutzen diese Zahlart beim Online-Shopping. Sie ist bequem und einfach. Die Bezahlung ist schnell abgeschlossen und der Kunde hat keinen großen Aufwand – auch dank Käuferschutz. PayPal ist international bekannt und fast auf der gesamten Welt verfügbar. +++ Update (01/2022): PayPal arbeitet an einer eigenen Digitalwährung und ist an immer mehr Tankstellen verfügbar. +++
PayPal
PayPal gehört zu den weltweit am weitesten verbreiteten Online-Bezahlverfahren. Der Dienst hat – wie viele andere Anbieter – seine Vor- und Nachteile.
Aber was ist PayPal eigentlich genau? Welche Dinge müssen Sie beachten, wenn Sie sich für diesen Dienst entscheiden? Dieser Ratgeber beantwortet diese und viele weitere Fragen rund um den Bezahldienst.
Inhaltsverzeichnis
- PayPal profitiert von Corona-Krise
- Was ist PayPal?
- Was kann ich mit PayPal machen?
- Mit PayPal bezahlen
- Google Pay nutzen
- PayPal und kontaktloses Bezahlen im Handel per QR-Code
- Mit PayPal an der Tankstelle bezahlen
- PayPal Business Debit Mastercard
- PayPal und Honey
- PayPal mit Ratenzahlung
- PayPal ermöglicht Instagram-Shopping
- Kryptwährungen wie Bitcoin bei PayPal
- PayPal durch Gopay-Übernahme erstmals in China
- Verfügbarkeit, Registrierung, Anmeldung
- Nutzung von PayPal
- PayPal-Gebühren
- Vorteile von PayPal
- PayPal Käuferschutz
- PayPal Verkäuferschutz
- Ist PayPal sicher?
PayPal profitiert von Corona-Krise
PayPal hat offensichtlich von der Corona-Krise profitiert. Anscheinend haben die Verbraucher den Online-Bezahldienst weltweit während und rund um die Ausgangsbeschränkungen vermehrt genutzt.
Das US-Unternehmen ist 2020 so stark gewachsen wie noch nie zuvor. Es steigerte den Umsatz um 22 Prozent auf 21,5 Milliarden US-Dollar. Der Nettogewinn stieg von 2,5 Milliarden auf 4,2 Milliarden US-Dollar. 2021 soll der Jahresumsatz bei 25,5 Milliarden US-Dollar landen (Stand: 02/2021).
Bereits im dritten Quartal 2020 wuchs der Nettogewinn von PayPal im Vergleich zum Vorjahreswert um 121 Prozent auf 1,0 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg immerhin um ein Viertel auf 5,5 Milliarden US-Dollar. PayPals abgewickeltes Zahlungsvolumen lag bei 247 Milliarden US-Dollar (+ 36 Prozent).
Im zweiten Quartal 2020 verbuchte das US-Unternehmen noch einen Nettogewinn von 1,5 Milliarden US-Dollar – ein Plus von 86 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg immerhin um 22 Prozent auf 5,3 Milliarden US-Dollar.
Diese Zahlen zeigen beispielhaft, dass viele Nutzer PayPal während der Corona-Krise mehr fürs Online-Shopping genutzt haben. Denn viele stationäre Geschäfte hatten im Frühjahr 2020 und rund um den Jahreswechsel 2020/2021 geschlossen. Entsprechend stieg das abgewickelte Zahlungsvolumen im zweiten Quartal 2020 um 29 Prozent auf 222 Milliarden US-Dollar. In diesem Zeitraum hat PayPal 3,7 Milliarden Transaktionen abgewickelt (+ 26 Prozent).
Was ist PayPal?
PayPal hat sich seit der Gründung 1998 zu einem Standard-Verfahren im weltweiten E-Commerce entwickelt. Das US-Unternehmen gehörte zwischen 2002 und 2015 als Tochterfirma zum Online-Marktplatz eBay. Seitdem ist PayPal ein eigenständiges Unternehmen.
Langfristig soll PayPal zu einer sogenannten Super-App werden. Nutzer sollen darüber nicht nur bezahlen oder Geld empfangen können. Sie sollen zum Beispiel auch einkaufen, Angebote erhalten und Geld anlegen können. Das US-Unternehmen nimmt sich wohl chinesische App-Anbieter wie Wechat zum Vorbild.
PayPal und Kunden
- Im Januar 2022 hatte PayPal weltweit rund 400 Millionen Kunden
- Ende 2020 hatte PayPal in Deutschland 29,1 Millionen Kunden – ein Zuwachs von 3,5 Millionen bzw. 14 Prozent innerhalb eines Jahres, berichtete das Handelsblatt (Stand: 02/2021). 2019 lag die Anzahl in Deutschland bei mehr als 23 Millionen Kunden.
- Weltweit hat Paypal 377 Millionen aktive Kundenkonten. Das sind 73 Millionen mehr als Ende 2019 – ein Plus von fast 25 Prozent. Das US-Unternehmen will 2025 sogar 750 Millionen aktive Kunden vorweisen – ungefähr doppelt so viele wie 2021.
- Allein im zweiten Quartal 2020 sollen weltweit 21,3 Millionen Accounts hinzugekommen sein. Allerdings fiel in diesen Zeitraum auch die Übernahme der Prämienplattform Honey.
- PayPal geht für das Jahr 2021 von einem Zuwachs von rund 50 Millionen aktiven Nutzern aus (Stand: 02/2021).
PayPal und Händler
PayPal soll weltweit mit mehr als 26 Millionen Händlern zusammenarbeiten. In Deutschland kooperiert das US-Unternehmen mit mehr als 50.000 Online-Shops. Zu diesen Partnern gehören unter anderem (Stand: 02/2021):
- spotify.com
- tchibo.de
- bahn.de
- otto.de
- zalando.de
- mediamarkt.de
- lidl.de
- bonprix.de
- cyberport.de
- saturn.de
- alternate.de
PayPal bearbeitet eigenen Angaben zufolge weltweit täglich mehr als 27 Millionen Transaktionen.
Was kann ich mit PayPal machen?
PayPal bietet zahlreiche Funktionen. Sie können mit dieser Bezahllösung (Auswahl)
- online einkaufen und bezahlen
- Geld senden
- Geld empfangen (PayPal.Me)
- Google Pay nutzen
- Schnäppchen finden
- geplant für Ende 2021
- Chat-Funktion
- Spenden sammeln via "Generosity Network"
Generell gilt:
Sie müssen kostenlos ein PayPal-Konto eröffnen und Ihr Bankkonto oder Ihre Kreditkarte hinterlegen, um diese und weitere Funktionen von PayPal nutzen zu können.
Paypal mit neuen App-Funktionen
Paypal mit neuen App-Funktionen für Deutschland: Der Bezahldienst will unter anderem einen Chat und ein Spenden-Tool in die deutsche Anwendung einführen. Nutzer sollen dann nach dem Geldsenden chatten können. Alipay bietet diesen Service beispielsweise bereits seit einigen Jahren an. PayPal will auch stationäre Einkäufe per QR-Code bezahlen lassen (siehe unten). Außerdem können Nutzer über das sogenannte "Generosity Network" bis zu 30 Tage lang Spenden in Höhe von bis zu 20.000 Euro sammeln. Das Handeln und Bezahlen mit Kryptowährungen wie Bitcoin ermöglicht PayPal aber wohl vorerst nicht in Deutschland (Stand: 10/2021).
Online einkaufen und bezahlen
Mit PayPal soll Online-Shopping einfacher werden – und sicherer, so das Versprechen.
Sie benötigen im Checkout weder Ihre Bankdaten noch die Kreditkartennummer. Kaufen Sie in einem Onlineshop ein, der PayPal als Bezahlmethode anbietet, zahlen Sie am Ende Ihres Einkaufs mit Ihrem PayPal-Account.
Geld senden
Mit PayPal verschicken Sie einfach Geld an andere Nutzer durch die Eingabe der E-Mail-Adresse des Empfängers. Dazu ist Ihrerseits kein PayPal-Guthaben notwendig. Der Betrag wird über Ihre hinterlegte Abrechnungsmethode (Bankkonto oder Kreditkarte) abgerechnet.
Der Empfänger wird über die Transaktion benachrichtigt. Sollte er oder sie noch kein PayPal-Konto besitzen, ist die Eröffnung eines solchen notwendig.
Geld empfangen
Natürlich können Sie auch – wie das Geldsenden schon vermuten lässt – auch ganz einfach Geld empfangen und anfordern. Mit PayPal.me wird das sogar noch einfacher: Einen eigenen Link erstellen und an Freunde und Familie schicken.
Fazit
Sie können also als PayPal-Kunde Geld über die Webseite und Apps senden und empfangen. Die mobilen Anwendungen sind für iOS und Android verfügbar.
Mit PayPal bezahlen
Google Pay nutzen
Sie möchten gern auch mobil und kontaktlos bezahlen?
Dann verknüpfen Sie Ihr PayPal-Konto einfach mit Google Pay. Zahlen Sie im Geschäft mit Ihrem Smartphone via Google Pay und die Abrechnung erfolgt über Ihr PayPal-Konto. Das US-Unternehmen bietet aber noch weitere Möglichkeiten.
PayPal und kontaktloses Bezahlen im Handel per QR-Code
PayPal hat Ende November 2021 ein eigenes, mobiles Zettle-Zahlungsterminal eingeführt. Der Anbieter richtet sich damit vor allem an kleine und mittlere Händler. Denn mit dem fertig installierten Gerät können diese unter anderem alle gängigen bargeldlosen sowie kontaktlosen Bezahl-Verfahren akzeptieren. Dazu gehören:
- Kreditkarten
- Girokarten (ehemals ec-Karten)
- Mobile Payment (wie Apple Pay & Google Pay)
- PayPal QR-Code
So kann das Personal überall im stationären Laden Zahlungen entgegennehmen. Die App soll Händler jedoch auch bei der Verwaltung von Lagerbeständen und Verkäufen sowie bei Umsatzberichten unterstützen.
Ebenso seit November 2021 lässt Peek & Cloppenburg (P&C) Kunden in allen eigenen 66 sowie 20 Filialen der Marke Anson’s per PayPal bezahlen. Dafür müssen Sie nur die App öffnen, den QR-Code aufrufen und an der Kasse scannen lassen. Der Bezahldienst beendet damit die Testphase und geht in den Regelbetrieb über. Der Düsseldorf Modehändler ist dabei der erste große Kooperationspartner im stationären Bereich.
PayPal hat auf die Corona-Krise reagiert und bietet seit dem Frühjahr 2020 das kontaktlose Bezahlen an – mit einem erneuten Versuch per QR-Code. Damit war der Online-Bezahldienst in der Vergangenheit unter anderem bei Pilotprojekten in Berlin und Oldenburg bereits gescheitert.
Seit Mai 2021 können Reisende kontaktlos bei 41 Geschäften im Flughafen München mit PayPal per QR-Code bezahlen. Kunden müssen an der Kasse einen QR-Code mit ihrem Smartphone scannen. Damit wird die Zahlung per App freigegeben. Der US-Dienst will mit diesem neuen Service in Deutschland expandieren – vor allem für mittlere und große Unternehmen.
Aber Nutzer der PayPal-App sollen zum Beispiel auch dem Pizzaboten das Trinkgeld per Scan eines QR-Codes geben können. Sie müssen den Code nur per Smartphone scannen, den Betrag eingeben und die Zahlung bestätigen. User erhalten automatisch eine Zahlungsbestätigung, welche Sie dem Empfänger zeigen können.
PayPal will mit dieser neuen Lösung zum Beispiel private Verkäufer, Gastronomen sowie kleine und mittlere Unternehmen wie Bäcker oder Kioske ansprechen.
Unternehmen müssen dafür nur einen individuellen QR-Code ausdrucken.
PayPal will den aktuell beliebten Karten- und Smartphone-Zahlungen etwas entgegensetzen und Firmen und Endkunden damit an die eigene Plattform binden. Dabei kann PayPal ebenso bei Google Pay hinterlegt werden. Darüber hinaus können Käufer zum Beispiel auch Kreditkarten nutzen, die eigentlich nicht bei Google Pay zugelassen sind. PayPal kann zudem in der Netto-App zum Bezahlen hinterlegt werden.
Mit PayPal an der Tankstelle bezahlen
PayPal ermöglicht seit Ende 2021 das mobile Bezahlen direkt an den Zapfsäulen von mehr als 1.000 Tankstellen in Europa. Dafür kooperiert der Online-Bezahldienst mit Pace Telematics aus Karlsruhe.
PayPal-Kunden müssen dafür nur die "Pace Drive App" sowie ein Smartphone oder die Apple Watch bzw. eine Android-Smartwatch nutzen. Die Anwendung erkennt vor Ort, dass mobiles Bezahlen möglich ist. Daran beteiligen sich zum Beispiel die folgenden Tankstellen:
- BayWa
- Hoyer
- team energie
ryd pay expandiert seit August 2020 innerhalb von Deutschland und auch nach Österreich. Das mobile Zahlungssystem wurde seit April 2020 bei 131 (von 200 möglichen) Tankstellen von Q1 in Deutschland ausgerollt. Seit Ende August breitet sich ryd pay nun auch in Österreich aus. Nach einem Test in Graz soll die mobile Bezahllösung bei den 32 Tankstellen von F. Leitner verfügbar sein.
Mit ryd pay können Nutzer die Tankfüllung direkt an der Zapfsäule per App bezahlen. Diese Lösung soll Autofahrern Zeit sparen. Außerdem entfällt damit beim Bezahlen an der Kasse der direkte Kontakt mit anderen Personen – ein Vorteil in Zeiten von Corona.
Wie ryd pay funktioniert
Nicht nur mithilfe von Google Pay können Kunden mit PayPal an der Kasse bezahlen. Seit Januar 2020 ermöglicht dies auch das Münchner Startup ThinxNet an Tankstellen. Verbraucher müssen PayPal nur einmalig in der ryd-App hinterlegen.
Bereits Mitte Januar 2020 hat ThinxNet bekannt gegeben, dass es für ryd mit Mastercard und einen Premium-Automobilhersteller aus Süddeutschland zusammenarbeitet. Beide Unternehmen haben eine Summe in zweistelliger Millionenhöhe in das Münchner Startup investiert.
ryd war Anfang 2020 bereits in Deutschland, Österreich und in der Schweiz aktiv. Es wollte aber ebenso in die Benelux-Staaten, nach Spanien und Portugal expandieren. Im Jahr 2024 soll ryd pay EU-weit mobiles Bezahlen an der Tankstelle ermöglichen.
PayPal Business Debit Mastercard
Bereits seit November 2019 bietet PayPal eine eigene Business Debit Mastercard an (siehe Bild). Geschäftskunden können damit im stationären Handel sowie online bezahlen. In der Regel liegt hinter jedem PayPal-Konto eine Kreditkarte oder ein Girokonto.
Besitzer können die kostenlose Karte überall einsetzen, wo auch Mastercard akzeptiert wird. Nutzer bekommen ein Prozent Cashback auf jeden Einsatz gutgeschrieben. Ab 2020 sind es aber nur noch 0,5 Prozent.
Beim Einsatz der PayPal-Mastercard im Ausland fallen keine Wechselgebühren an. Jede Abhebung kostet (weltweit) jedoch 2 Euro.
PayPal und Honey
Honey hat wohl schon seit April 2020 den deutschen Markt getestet, so Medienberichte. PayPal hatte das Rabatt-Startup Ende 2019 für 4 Milliarden US-Dollar gekauft. Für den Bezahldienst war es seine größte Übernahme. Honey hat Ende 2020 erste Werbe-Anzeigen in Deutschland geschaltet. Darin geht es auch um deutsche Unternehmen, wie zum Beispiel Thalia (Stand: 11/2020).
Das Portal vertreibt Gutscheincodes, mit denen User beim Online-Shopping Rabatte erhalten. Außerdem können sie sich über den niedrigsten Online-Preis und Preissenkungen informieren lassen. Honey hat eigenen Angaben zufolge monatlich rund 17 Millionen aktive Nutzer.
Die Gutschein-App der Paypal-Tochter Honey ist seit August 2021 auch in Deutschland verfügbar. Die Anzahl der deutschen Kooperationshändler ist wohl noch recht gering. Dabei sind unter anderem Mediamarkt, Zalando, Thalia und Otto (Stand: 08/2021).
PayPal mit Ratenzahlung
PayPal bietet seinen Kunden Ratenzahlung seit September 2019 an. Nutzer sehen die Option beim Bezahlen im Online-Shop nach dem Login. Eine Ratenzahlung ist bei Beträgen zwischen 199 Euro und 5.000 möglich. Die Laufzeit beträgt 12 Monate. Der Händler bekommt sein Geld aber sofort – von PayPal.
Der effektive Jahreszins lag Ende 2020 bei 9,99 Prozent. PayPal-Kunden zahlen monatlich Raten zurück, die automatisch per Lastschrift von ihrem Bankkonto eingezogen werden. Der Online-Dienst sendet Usern vor jeder Abbuchung eine Info-Mail darüber zu. Sondertilgungen und die vollständige Rückzahlung sind jederzeit möglich (Stand: 11/2020).
Im Juni 2021 hat PayPal bekannt gegeben, dass es das Angebot mit Ratenzahlungen weiter ausbauen will. Nutzer können Käufe nicht mehr nur innerhalb von zwölf, sondern zukünftig auch in drei, sechs oder 24 Monaten begleichen. Sondertilgungen und die vorzeitige Rückzahlung des vollen Betrags sind jederzeit und ohne zusätzliche Kosten möglich. Zudem führt PayPal die "Bezahlung nach 30 Tagen" ein (Stand: 07/2021).
Paypal verzichtet ab Oktober 2021 auch in den USA, Großbritannien und Frankreich auf Verzugszinsen beim Ratenkauf. In Deutschland sind bei "Buy now, pay later" (BNPL)-Käufen bereits zuvor keine Zusatzgebühren angefallen. In den USA konnten dagegen bis zu 10 Dollar Zinsen anfallen (Stand: 08/2021).
PayPal ermöglicht Instagram-Shopping
PayPal kooperiert seit Frühjahr 2019 mit Instagram, um das Kaufen und Bezahlen direkt in dem sozialen Foto-Netzwerk zu ermöglichen – allerdings wie so oft erst einmal in den USA. Neben dem Payment-Dienst können User aber auch mit Kreditkarten von Visa, Mastercard und American Express bezahlen.
Dafür hat die Facebook-Tochter 2019 vorerst mit mehr als 20 Marken kooperiert. Dazu gehörten weltbekannte Mode-Hersteller, wie
- Adidas
- Nike
- Zara
- H&M
- Prada
Instagram beschleunigt den Shopping-Prozess damit. Denn je einfacher der Kauf abläuft, desto mehr profitieren alle beteiligten Unternehmen davon.
Außerdem können Instagram und damit auch Facebook mehr Daten über die Nutzer sammeln. Die Foto-Plattform wird also auch zum Shopping-Portal. Nutzer müssen nicht mehr auf Drittseiten nach den gefundenen Produkten suchen. Bisher sind sie zum Beispiel in den Online-Shop der Marke ausgewichen.
Kryptwährungen wie Bitcoin bei PayPal
Im Januar 2022 wurde bekannt, dass PayPal an einer eigenen digitalen Währung arbeitet. Der Online-Bezahldienst will einen Stablecoin einführen, also eine Art Kryptowährung. Der sogenannte "PayPal Coin" soll wohl durch den US-Dollar gedeckt werden. Hinweise in der PayPal-App wiesen vor der Bestätigung durch PayPal darauf hin (Stand: 01/2022).
Seit Herbst 2020 können PayPal-Nutzer in den USA mit Kryptowährungen handeln. Der Bezahldienst will dies wohl als nächstes in Großbritannien ermöglichen (Stand: 02/2021).
Schon im Juni 2020 kamen Gerüchte auf, dass PayPal Bitcoin integrieren will. Insidern zufolge sollte der Bezahldienst das direkte Kaufen und Verkaufen der Kryptowährung ermöglichen. PayPal-Chef Dan Schulman hatte in der Vergangenheit bereits verraten, dass er selbst Bitcoin-Fan und -Investor sei.
Ende Oktober 2020 wurde dann tatsächlich bekannt, dass PayPal ins Kryptowährungs-Geschäft einsteigt. US-Kunden können seitdem
- Bitcoin
- Ethereum
- Bitcoin Cash und
- Litecoin
kaufen, verkaufen und aufbewahren. Seit März 2021 können sie damit auch bei den über 26 Millionen PayPal-Händlern bezahlen. Jose Fernandez da Ponte, Krypto-Chefstratege bei PayPal, sagte im Mai 2021, dass Nutzer Kryptowährungen auch in andere Wallets von Drittanbietern (digitale Geldbörsen) verschieben und dort speichern können sollen:
"Wir wollen es so offen wie möglich machen, und wir wollen unseren Kunden die Wahl geben. Wir wollen, dass sie in der Lage sind, die Kryptowährung, die sie bei uns erworben haben, mitzunehmen und an den Ort ihrer Wahl zu bringen."
Die Unternehmen erhalten am Ende aber die sogenannte Fiat-Währung, also zum Beispiel US-Dollar (Stand: 01/2021).
Inzwischen auch in Europa: Seit Ende August 2021 können auch britische PayPal-Nutzer die Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Bitcoin Cash kaufen, verkaufen sowie halten. Für den Kauf und Verkauf fallen jedoch Transaktions- und Umrechnungsgebühren an. Das Halten ist dagegen kostenlos möglich. Mit Kryptowährungen bezahlen können britische User im Gegensatz zu denen in den USA aber noch nicht (Stand: 08/2021).
Seit Ende April 2021 können Coinbase-Nutzer aus den USA ihren Account in Echtzeit per PayPal aufladen. Zuvor war dies nur per Überweisung oder Kreditkarte möglich und dauerte mehrere Tage. Allerdings kostet dieser neue Service auch 3,99 Prozent Provision für den Umtausch und 2,5 Prozent für das reine Konto-Funding. In Deutschland können Coinbase-Kunden ihre Konten allerdings noch nicht mit PayPal aufladen.
PayPal und Visa haben sich im Juni 2021 an der Finanzierungsrunde in Höhe von 300 Millionen US-Dollar für den Krypto-Fonds "Blockchain Capital" beteiligt. Diese Risikokapitalgesellschaft will sich bei dem sogenannten "Fund V" auf innovative Trends im Blockchain-Bereich konzentrieren. Beide US-Finanzunternehmen wollen auch am Partnerschaftsprogramm von Blockchain Capital teilnehmen (Stand: 07/2021).
PayPal durch Gopay-Übernahme erstmals in China
PayPal hat Gopay vollständig übernommen (Stand: 01/2021). Bereits 2019 hatte das US-Unternehmen 70 Prozent des chinesischen Bezahldienstes aufgekauft. Zum Ende des Jahres 2020 folgten die restlichen 30 Prozent. Damals schrieb PayPal-CEO Dan Schulman bei LinkedIn:
"Wir freuen uns darauf, mit Chinas Finanzinstituten und Technologieplattformen zusammenzuarbeiten und Unternehmen und Verbrauchern in China und weltweit umfassendere Zahlungslösungen anzubieten."
Über die Kaufsumme machten beide Seiten keine Angaben. PayPal ist damit das erste ausländische Unternehmen, das einen Bezahldienst in China vollständig übernimmt.
In China dominieren aktuell noch die einheimischen Bezahldienste Alipay von der Ant Group und WeChat Pay von Tencent. Allerdings verschärft der chinesische Staat aktuell die Regulierung des eigenen Finanzsektors. So wurde erst kürzlich der Ant-Börsengang gestoppt.
Verfügbarkeit, Registrierung, Anmeldung
Sie können sich kostenlos für PayPal registrieren, indem Sie einige persönliche Angaben machen und Ihren Account mit einem Bankkonto oder einer Kreditkarte verbinden. Das US-Unternehmen greift bei Transaktionen darauf zu. Nach der Registrierung können Sie sich unter paypal.com mit Ihrer E-Mail-Adresse und dem von Ihnen ausgewählten Passwort anmelden.
Diese Daten benötigen Sie auch bei Käufen in Online-Shops. Bedenken sollten Sie, dass Sie damit sensible Daten an ein US-Unternehmen geben, was gemeinhin als Nachteil angesehen wird. Datenschutz spielt in den USA in der Regel nicht so eine große Rolle wie in Deutschland.
Nutzung von PayPal
- 95 Prozent: PayPal
- 42 Prozent: Klarna
- 25 Prozent: Amazon Pay
- 15 Prozent: Giropay
- 12 Prozent: Google Pay
- 10 Prozent: Paydirekt
- 5 Prozent: Apple Pay
PayPal steht mit 59 Prozent in Deutschland auf Platz 2 der am häufigsten genutzten Zahlungsmittel – natürlich nach dem Bargeld. Zu diesem Ergebnis kommt die repräsentative Online-Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint aus dem Juni 2021 – siehe Infografik (Stand: 07/2021):
PayPal-Gebühren
Gebühren bei PayPal
Grundsätzlich ist die Nutzung von PayPal kostenlos. Das heißt, dass Sie unter anderem folgende Funktionen ohne Gebühren nutzen können:
- Geld in der EU und in Euro an Freunde senden bzw. von diesen empfangen und anfordern
- Auch Transaktionen von Ihrem PayPal-Account an Ihr Bankkonto kosten Sie nichts extra
- sowie per PayPal im Onlinehandel bezahlen
Für die folgenden Funktionen erhebt das Unternehmen jedoch Gebühren:
- Kreditkartenzahlungen
Bei Zahlungen per Kreditkarte fallen Extra-Kosten in Höhe von 1,9 Prozent des gesendeten Betrages plus 35 Cent an. Sie können diese Gebühren umgehen, indem der Empfänger sie übernimmt. - Zahlungen in andere Länder in anderer Währung
Ebenso kostenpflichtig sind Zahlungen an Personen in anderen Ländern und mit anderen Währungen als dem Euro. Auch bei Zahlungen an Empfänger außerhalb der EU und in anderen Währungen erhebt PayPal Gebühren. Über die genaue Höhe können Sie sich auf der Webseite des Zahlungsanbieters informieren. Die Gebühren liegen aber meist im einstelligen Prozent-Bereich. - Geldempfang für verkaufte Waren und Dienstleistungen
Empfangen Sie Geld für den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen, müssen Sie ebenso 1,9 Prozent und 35 Cent draufzahlen. Diese Regelung gilt bei jeglichen Zahlungen in Euro in der EU, in Island, Norwegen und Liechtenstein.
Ab 1. April 2021 führt PayPal eine "Konfliktgebühr" für Händler ein. Diese soll fällig werden, wenn sich Händler und Kunden bei einem Streit nicht einigen können. Eröffnet der Kunde dabei einen Fall bei PayPal und gewinnt er diesen, fällt für den Händler eine Konfliktgebühr an. Diese könnte Medienberichten zufolge wohl bei rund 14 Euro liegen (Stand: 02/2021).
PayPal führt ab November höhere Gebühren für Transaktionen zwischen der EU und Großbritannien ein. Statt der 0,5 Prozent sollen dann 1,29 Prozent des jeweiligen Betrags anfallen. Der Bezahldienst reagiert damit auf die gestiegenen Gebühren, die inzwischen für diese Transaktionen u.a. aufgrund des Brexits anfallen. Für weltweite PayPal-Transaktionen entstehen übrigens Gebühren in Höhe von 1,99 Prozent.
Inaktivitätsgebühr
PayPal will ab Dezember 2021 eine Inaktivitätsgebühr für Händlerkonten in Deutschland und Österreich einführen. Dieses einmalige Entgelt soll bis zu 10 Euro betragen, wenn das Konto des Bezahldienstes länger als ein Jahr nicht aktiv genutzt wurde. Laut dem US-Konzern fallen auch dann Kosten für den Account an, wenn dieser ungenutzt ist. Um die Gebühr zu umgehen, müssen sich Händler nur innerhalb eines Jahres einmal einloggen oder eine Transaktion ausführen bzw. Geld empfangen.
In Großbritannien gibt es dieser Inaktivitätsgebühr schon seit dem 16. Dezember 2020. Sie beträgt 12 Euro und betrifft Käufer sowie Verkäufer, wenn sie ihr Konto bei dem Bezahldienst 12 Monate oder noch länger nicht verwenden – einloggen genügt auch hier bereits.
BGH erlaubt Anbietern PayPal-Gebühren
Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat Ende März 2021 grundsätzlich entschieden, dass Online-Shops Zusatzgebühren für die PayPal- und Sofortüberweisungs-Nutzung von Ihren Kunden erheben dürfen. Denn diese Zahlungsdienstleister würden zusätzliche Leistungen übernehmen, wie zum Beispiel die Bonitätsprüfung. Bei anderen Zahlungsmitteln wie Banküberweisung, Lastschrift oder Kreditkarte wäre dies nicht der Fall.
Flixbus hatte in der Vergangenheit Zusatzgebühren für PayPal und Sofortüberweisung (gehört zu Klarna) verlangt. Deshalb hatte die Wettbewerbszentrale gegen den Fernbusanbieter geklagt. Inzwischen sind beide Optionen bei Flixbus kostenlos verfügbar. Auch die meisten anderen großen Online-Unternehmen bieten PayPal und Co ohne Gebühren an (Stand: 03/2021).
Vorteile von PayPal
Normale Überweisungen benötigten in der Vergangenheit mindestens einen Werktag, um beim Empfänger anzukommen. Schicken Sie das Geld am Freitag ab, kommt es in der Regel sogar erst am Montag an. Moderne Echtzeit-Überweisungen nehmen dagegen meist nur maximal 10 Sekunden in Anspruch (auch siehe Einschub unten). Diese sind allerdings (noch) nicht bei allen deutschen Banken kostenlos (!) verfügbar.
Welche Banken Instant Payment anbieten (wollen)
PayPal transferiert das Geld (ebenso) quasi in Echtzeit – ein Vorteil gegenüber vielen "normalen" Überweisungen. PayPal übernimmt dagegen vorerst die Kosten und bucht intern das Geld von Ihrem Konto ab – per Lastschriftverfahren.
Sie müssen sich mit PayPal keine eigene oder fremde IBAN oder BIC merken, sondern die eigene und die E-Mail-Adresse des Empfängers. Ihr Passwort sollten Sie ebenso weiterhin auswendig wissen und nicht im Browser speichern.
Das Bezahlen per PayPal in Online-Shops sollte grundsätzlich kostenlos sein. In anderen Fällen agieren die Händler in der Regel illegal.
PayPal Käuferschutz
PayPal verspricht seinen Kunden einen sogenannten Käuferschutz. Dieser soll die Einkäufe absichern und gilt für den Kaufpreis und die Versandkosten – vorausgesetzt er greift. In diesem Video wird der Service erklärt:
Das US-Unternehmen will bei Problemen mit Artikeln helfen, um einen Kompromiss zwischen den Kunden und den Verkäufern zu finden. Kunden haben für die Problemmeldung 45 Tage Zeit. Dafür muss aber eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der Artikel wurde nicht versendet
- Der Artikel und die Artikelbeschreibung stimmen nicht überein
Trifft einer dieser Punkte auf Sie zu, können Sie den Rechnungsbetrag inkl. Versandkosten zurückerstattet bekommen. PayPal unterstützt Sie also bei der Problemlösung.
PayPal Verkäuferschutz
Gleiches gilt selbstverständlich auch für die andere Seite, den Verkäufer. Der Verkäuferschutz bietet Unterstützung, wenn bspw. der Käufer unberechtigt einen Antrag auf Käuferschutz stellt. In diesem Fall muss der Verkäufer Belege vorweisen (Versandbeleg).
Ist PayPal sicher?
Achten Sie beim Online-Shopping immer auf eine sichere, verschlüsselte SSL-Verbindung, damit Ihre Daten nicht abgegriffen werden können. Dieser Hinweis gilt grundsätzlich für alle Online-Transaktionen.
Sie sollten sich vorher immer über den Online-Shop informieren:
- Hat er gute Bewertungen?
- Ist er zuverlässig?
- Hat er gültige AGBs sowie ein Impressum?
Wenn bereits viele Betrugsfälle bekannt sind, sollten Sie den Händler meiden.
Sie geben bei einer PayPal-Bezahlung zwar keine sensiblen Bankdaten an. Trotzdem können Betrüger Ihre Login-Daten abgreifen und diese missbrauchen.
Achten Sie bei E-Mails von PayPal besonders darauf, ob sie wirklich von dem Online-Bezahldienst stammen. Dreiste Betrüger versuchen mit sehr gut gefälschten Nachrichten an die Daten von PayPal-Kunden zu gelangen.
Im Zweifel können Sie bei PayPal direkt
- per E-Mail an kundenbetreuung@paypal.com oder
- per Telefon (0800 723 4500)
nachfragen. Dritte können diese Meldung aber nicht für Sie übernehmen. Denn PayPal kommuniziert ausschließlich mit den Kunden.
Sichere Passwörter sind eine zentrale Voraussetzung für die Nutzung von PayPal. Es sollte
- nicht erraten werden können,
- aus mindestens acht Zeichen oder mehr bestehen und
- mindestens eine Zahl oder ein Symbol enthalten.
Zusätzlich schützen Sie sich mit dem Sicherheitsschlüssel von PayPal: Sie erhalten bei jedem Login eine SMS mit einer PIN, welche Sie eingeben müssen.
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