Bankkarte

Zu jedem Girokonto bei einer Sparkasse oder Bank erhalten Sie eine Karte. Diese Bankkarte bietet Ihnen viele Funktionen. Der folgende Beitrag stellt Ihnen die wichtigsten Merkmale und Arten von Bankkarten vor. 

Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Infos zu Bankkarten

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Bankkarten werden auch als Servicekarten bezeichnet. Es handelt sich dabei in der Regel um Plastikkarten in der Größe des Personalausweises (ISO-7810-Format). Sie enthalten jeweils das Logo des ausgebenden Geldinstituts (mehr zu den Sicherheitsmerkmalen siehe unten). Eine Bankkarte weist auf der Vorderseite einen Chip und/oder auf der Rückseite einen Magnetstreifen auf. Sie kann mit oder ohne Bezahlfunktion ausgestattet sein. Ohne Zahlungsfunktion ist es eine reine Bankkarte. Mit dieser Karte können Sie Geld abheben und einzahlen sowie Kontoauszüge ausdrucken. Reine Bankkarten sind aber eher selten.

Mit Bezahlfunktion nennt man sie auch Smartcard oder Debitkarte. Sie wird entweder sofort bzw. innerhalb weniger Tage oder nach rund 30 Tagen belastet. Banken und Sparkassen geben eine solche Smartcard zusammen mit Kreditkartengesellschaften wie Visa und Mastercard aus. Die girocard – oft EC-Karte genannt – ist die Smartcard, die in Deutschland am weitesten verbreitet ist. Bei Kreditkarten handelt es sich auch um Bankkarten mit Bezahlfunktion – sie werden in Deutschland immer beliebter (Stand: 05/2017).

Sicherheit

Sicherheitsmerkmale

Bankkarten weisen viele Sicherheitsmerkmale auf, die Sie im besten Fall kennen sollten:

Vorderseite
  • Logo der Bank oder Sparkasse
  • Sicherheitschip
  • Name des Karteninhabers
  • Konto-Nr.
  • Karten-Nr.
  • Gültigkeitsdatum
  • Hintergrund
Rückseite
  • Magnetstreifen
  • Unterschriftsfeld
  • IBAN & BIC
  • Bankleitzahl
  • Logos: zum Beispiel Girogo, GeldKarte

Legitimation

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Sie müssen sich beim Abheben von Geld am Automaten immer mit Ihrer persönlichen Geheimzahl identifizieren. Diese wird auch persönliche Identifikationsnummer oder einfach kurz PIN genannt. Ähnlich funktioniert das Aufladen der GeldKarte (Chip) am Terminal.

Beim Bezahlen an der Kasse können Sie sich entweder mit der PIN oder Ihrer Unterschrift legitimieren. Beim Kontoauszugsdrucker müssen Sie die Karte nur in den Automaten einführen. Eine gesonderte Legitimation ist in der Regel nicht notwendig. Aufgrund dieser vielseitigen Einsatzmöglichkeiten wird die Bankkarte auch als Multifunktionskarte bezeichnet.

Mit modernen Debitkarten können Sie meist auch kontaktlos bezahlen. Sie müssen die Plastikkarte dafür maximal 4 cm entfernt von dem Bezahlterminal halten. Die Bezahlung basiert in der Regel auf Near Field Communication (siehe NFC-Beitrag). Bei Beträgen unter 25 Euro müssen Sie nicht einmal Ihre PIN eingeben oder unterschreiben. Bei einem Warenwert von mehr als 25 Euro ist eine dieser zwei Sicherheitsmaßnahmen aber nötig.

Verlust oder Diebstahl

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Als Kunde eines Kreditinstituts verpflichten Sie sich zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Ihrer Bankkarte. Gehen Sie verantwortungslos mit dieser um, müssen Sie mit den Konsequenzen leben – und diese können teuer werden. Zu Ihren Pflichten gehört es unter anderem, die Karte sicher zu verwahren. Dabei sollten Sie die PIN niemals zusammen mit der Bankkarte aufbewahren. Sie sollten sich Ihre persönliche Identifikationsnummer einprägen und niemandem verraten.

Verlieren Sie Ihre Bankkarte oder wurde diese gestohlen, sollten Sie die Karte sofort sperren lassen. Ein Anruf bei Ihrer Bank oder Sparkasse genügt dafür meistens. Es gibt aber auch eine zentrale Rufnummer. Sie lautet: 116 116.

Ist die Bankkarte verschwunden, treten folgende Haftungsregeln bei der Verlustanzeige von Schäden in Kraft: Trifft Sie keine Schuld, so übernimmt das Kreditinstitut 100 Prozent des Schadens. Haben Sie leicht fahrlässig gehandelt, tragen Sie eine Mitschuld. Dann müssen Sie 20 Prozent und Ihre Bank oder Sparkasse 80 Prozent des Schadens tragen. Haben Sie grob fahrlässig gehandelt, müssen Sie als Karteninhaber 100 Prozent des Schadens schultern.

Arten

Bezahlkarten werden in folgende Kategorien unterteilt: girocard, Maestro, V Pay und Guthabenkarten.

girocard

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Die girocard wird umgangssprachlich auch als EC-Karte bezeichnet. Dabei hat die girocard die EC-Karte 2007 ersetzt. Verantwortlich dafür war die Deutsche Kreditwirtschaft – ehemals der Zentrale Kreditausschuss.

EC steht für Electronic Cash. Die alte Bezeichnung ist in Deutschland aber immer noch weit verbreitet. Sie erkennen die girocard an dem entsprechenden Logo auf Ihrer Karte. Übrigens wird der Begriff tatsächlich vollkommen klein geschrieben

Die girocard ist eine Plastikkarte, um Geld abzuheben und bargeldlos zu bezahlen. Sie wird in Deutschland an 770.000 Terminals akzeptiert (Stand: 08/2016). Die girocard gehört zum gemeinsamen Debitzahlungssystem Electronic Cash von der Deutschen Kreditwirtschaft. Sie ist eigentlich nur in Deutschland einsetzbar, kann aber durch internationale Kooperationen auch im Ausland verwendet werden (mehr dazu siehe Maestro und V Pay). Eine girocard ist meist mit einem Girokonto verbunden. Bei Zahlungen mit der girocard wird das Konto direkt danach oder innerhalb weniger Tage mit dem fälligen Betrag belastet.

Ähnlich schnell werden Abhebungen in den Umsätzen des Kontos angezeigt. Sie können teilweise auch im Ausland mit Ihrer girocard Geld abheben und bargeldlos bezahlen. Beides sollte überall funktionieren, wo Sie das girocard-Logo finden. Teilweise könnte auch immer noch das EC-Logo zu sehen sein. Sie können ebenso Mitarbeiter des Kreditinstituts oder des Unternehmens fragen, ob Ihre Bankkarte akzeptiert wird.

Finden Sie diese Logos nicht, können Sie Ihre Bankkarte vielleicht trotzdem einsetzen. Denn teilweise kooperieren Kreditinstitute mit anderen Banken und Sparkassen. Verfügt Ihre Karte über das Logo Maestro von Mastercard oder V Pay von Visa (jeweils siehe unten)? Dann können Sie auch nach solchen Akzeptanzstellen Ausschau halten.

Maestro

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Maestro ist ein internationales Debitkartensystem von Mastercard International. Diese Karten werden weltweit an mehr als 13,8 Millionen Akzeptanzstellen angenommen (Stand: 08/2016). Eine girocard mit dem entsprechenden Logo wird auch Maestro-Card genannt. Das Konkurrenzprodukt von Visa heißt V Pay (siehe unten). Bei solchen Karten werden die Umsätze zeitnah abgebucht – ganz im Gegensatz zu Kreditkarten von Mastercard.

Mit Ihrer Maestro-Card können Sie auch außerhalb von Deutschland an vielen Akzeptanzstellen bargeldlos bezahlen. Der fällige Betrag wird dabei genauso zeitnah wie beim Bezahlen im Inland von Ihrem Konto abgebucht.

Statt des nationalen Systems wird im Ausland auf das Maestro-Debitkartensystem zurückgegriffen. Solche Zahlungen müssen in der Regel durch die PIN-Eingabe autorisiert werden – allen voran in den USA. In Europa gibt es dagegen noch Länder, in denen die Unterschrift zum Standard gehört. Sie erkennen die Maestro-Funktion an dem Logo auf der Vorder- oder Rückseite Ihrer Karte.

V Pay

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V Pay ist das Visa-Pendant zu Maestro von Mastercard International. Denn auch Visa bietet Debitkarten an, allerdings nur in Europa. Die für die Transaktion nötigen Daten sind dabei im Chip gespeichert und nicht im Magnetstreifen. Der Vorteil ist, dass Magnetstreifenskimming unmöglich wird. Laut Visa ist seit der V Pay-Einführung im Jahr 2007 kein einziger Betrugsfall durch Skimming aufgetreten. Dieser Fachbegriff beschreibt eine illegale Methode, um Magnetstreifendaten und PIN auszuspähen. Diebe können daraufhin mit einer gefälschten Bankkarte Geld vom Konto ihres Opfers abheben.

Nur zusätzliche Dienste wie der Ausdruck von Kontoauszügen oder Türöffner basieren noch auf dem Magnetstreifen. V Pay verwendet für das Bezahlen und Abheben durchgängig den EMV-Chip. Ein Nachteil von V Pay ist allerdings, dass dieses System nur in Europa und einigen anderen Ländern zum Bezahlen und Abheben an Geldautomaten akzeptiert wird. Dazu gehören die folgenden Länder:

  • Andorra
  • Gibraltar
  • Island
  • Israel
  • Liechtenstein
  • Monaco
  • Norwegen
  • Schweiz
  • San Marino
  • Türkei
  • Vatikanstadt

Außerhalb dieser Länder kann Ihre V Pay-Karte nicht gelesen werden. Sie erkennen Akzeptanzstellen am V Pay-Logo.

Guthabenkarten

Unter Guthabenkarten fallen verschiedene Bankkarten, zum Beispiel die Bezahlfunktion per Karten-Chip. Diese kommt unter anderem beim Bezahlen von Tickets im Öffentlichen Nahverkehr und an Zigarettenautomaten zum Einsatz. Bei beiden Beispielen benötigen Sie kein Kleingeld mehr, Sie müssen Ihre Karte aber vorher aufladen. Außerdem kann damit der Jugendschutz am Zigarettenautomaten eingehalten werden. Denn der Chip enthält eine Altersfreigabe, wenn Sie älter als 18 Jahre sind. Diese Information zum Alter ist bei den meisten girocards enthalten.

Die Sparkasse bietet zum Beispiel ein Guthabenkonto inklusive GeldKarte an. Damit können Sie kostenlos Bargeld abheben und bargeldlos bezahlen, ohne Ihr Konto überziehen zu können. Das Konto wird ausschließlich nur im Guthaben geführt. Daneben sind auch Überweisungen, Daueraufträge und Lastschriften möglich.

Ein weiteres Beispiel ist die 1822direkt, eine Tochter der Frankfurter Sparkasse, die ein Tagesgeldkonto inklusive Karten anbietet, sodass Kunden über das gesparte Guthaben verfügen können. Das Konto läuft ohne feste Laufzeiten, bietet aber wiederum ein verzinstes Guthaben.

Bildquellen:

Sparkassen-Fotos: dsgv.de
Deutsche Bank-Fotos: db.com
Geldbörse verloren: EURO Kartensysteme GmbH
V Pay-Logo: visa.de

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