Klassische Kreditkarte

Eine klassische Kreditkarte mit Limit ist eine Karte zum Bezahlen von Waren und Dienstleistungen im Rahmen eines für den Karteninhaber gewährten Kredits. Sie werden entweder von Kreditinstituten oder von den Kartengesellschaften selbst ausgegeben. Visa und Mastercard beispielsweise bringen ihre Kreditkarten ausschließlich über Kooperationsbanken auf den Markt. Diners und American Express wiederum vertreiben ihre Kartenprodukte eigenständig. In unserem Kreditkartenvergleich sind vorwiegend die am weitesten verbreiteten Visa und Mastercard Karten vertreten. Aber auch Amex-Kreditkarten sind hier zu finden.

Sachbezugskarte
Sachbezugskarte

Kreditlimit und Antrag

geldboerse

Das Kreditlimit auf einer Kreditkarte variiert und kann von Zeit zu Zeit angepasst werden. Die anfängliche Höhe richtet sich immer nach Ihrer zum Zeitpunkt des Kartenantrags bestehenden Bonität.

Diese ist auch maßgeblich für die Entscheidung des Kartenherausgebers, ob Sie überhaupt eine Kreditkarte bekommen. Eine Ablehnung bei einem Anbieter bedeutet allerdings nicht gleichzeitig, dass Sie auch bei allen anderen Kartenanbietern abgewiesen werden. Nachfragen bzw. über eine Onlineabfrage die Wahrscheinlichkeit prüfen lassen, können Sie allemal. Wichtig ist, dass der Kreditkartenanbieter bei einem (Online)Antrag bei der SCHUFA lediglich eine „Anfrage Kreditkonditionen“ macht, da diese Ihren Scorewert NICHT beeinflusst. Dadurch können Sie grundsätzlich so viele Kreditkartenanfragen stellen, wie Sie möchten, ohne Einfluss auf Ihre Bonität oder SCHUFA zu nehmen.

Höhe des Kredits

Die anfängliche Kredithöhe variiert von Anbieter zu Anbieter. Beantragen Sie beispielsweise eine Kreditkarte bei Ihrer Hausbank, kann es sein, dass das Kreditlimit höher ausfällt, da Sie dort bereits mit Ihrem Zahlungsverhalten bekannt sind. Fremdbanken hingegen sichern sich ab und gehen mit der Vergabe Ihrer Kreditkarten an Fremdkunden etwas sensibler um. Aber auch hier haben Sie die Möglichkeit, anfangs und im Laufe des Kreditkarenvertrages, also nach ein paar Wochen/Monaten, ein höheres Limit zu bekommen. Der Kredit einer Kreditkarte kann also nach und nach erhöht oder auch abgesenkt werden.

Welche Kreditkarten gibt es?

Kreditkarte ist nicht gleich Kreditkarte. Es gibt Unterschiede vor allem hinsichtlich der Abrechnung. Nicht nur im Internet liest man viele verschiedene Beschreibungen der jeweiligen Karten-Typen. Wir orientieren uns bei den folgenden Definitionen vor allem an den Aussagen der weltweit größten Kreditkartengesellschaften, an Definitionen diverser US-Gesetze, darunter das "Credit CARD Act of 2009" sowie das "Government Charge Card Abuse Prevention Act of 2012" und natürlich an bekannten deutschen Lexika.

Das Zusammentragen vieler Informationen führt uns zu den folgenden Abgrenzungen der Karten-Typen hinsichtlich der Abrechnungssysteme:

  • Klassische Kreditkarte (Revolving Credit Card)
  • Charge Card
  • Daily Charge Card
  • Debitkarte
  • Prepaid Card

Eine weitere Spezialform ist die

  • virtuelle Kreditkarte

1. Klassische Kreditkarte ((Revolving) Credit Card)

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Damals
Die klassische Kreditkarte ist der Ur-Typ aller Kreditkarten. Ausgestattet mit einem Kreditrahmen konnten Inhaber Waren und Dienstleistungen mit Unterschrift bezahlen. Einmal im Monat wurde abgerechnet. Der verfügte Betrag war komplett zu begleichen.

Heute
Heutzutage bietet die klassische Kreditkarte neben der Grundfunktion „Bezahlen“ noch das „Geld abheben“. Zur Karte wird eine PIN ausgegeben, die beim Abhebevorgang benötigt wird.

Auch bei der Rückzahlung gibt es mittlerweile Variationen. So müssen die offenen Beträge nicht mehr nur komplett beglichen werden. Ratenzahlung ist ebenfalls möglich. Der Kartenanbieter legt fest, welche Höhe die Mindestrate haben muss. Das kann entweder prozentual vom verfügten Betrag (Beispiel: 3 %) oder als fixer Betrag (Beispiel: 20 Euro) angegeben werden. Kombinationen aus beiden sind auch möglich (Beispiel: 3 %, mindestens jedoch 20 Euro).

Hauptmerkmal

Kennzeichnend für die klassische Kreditkarte ist ein revolvierender Kredit auf dem Kreditkartenkonto in Abhängigkeit von der Bonität des Antragstellers, also ein Kredit, der von einem Monat in den anderen übertragen wird. Sie erhalten eine Monatsrechnung und können entscheiden, ob Sie in Raten oder komplett zurückzahlen. Bei Ratenzahlung fallen Zinsen an.

Beispiel:
1.000 Euro Kreditlimit auf Kreditkarte
200 Euro im Mai genutzt

Komplettrückzahlung
200 Euro Ende Mai zurückgezahlt
1.000 Euro Kreditlimit im Juni verfügbar

Ratenrückzahlung (Zinsen bleiben im Beispiel unberücksichtigt)
100 Euro Ende Mai zurückgezahlt
900 Euro Kreditlimit im Juni verfügbar (1.000 Euro Limit abzüglich der noch offenen 100 Euro vom Mai)

2. Charge Card

Eine Charge Card ist eine Kreditkarte mit Verfügungslimit (kein Kreditlimit im engen Sinne) zum Bezahlen von Waren und Dienstleistungen. Manche Anbieter offerieren auch das Geldabheben. Die mit der Kreditkarte genutzten Beträge werden im Normalfall am Ende des Monats (oder in anderen Zeitabständen wie wöchentlich) komplett beglichen.

Dennoch ist das Ausgabelimit einer Charge Card nicht gänzlich unbegrenzt. Je nach bisherigem und zukünftigem Zahlungsverhalten vor allem hinsichtlich der fristgerechten Rückzahlung kann die Charge Card bei Fehlverhalten in eine klassische Kreditkarte mit Kreditlimit gewandelt werden.

Hauptmerkmal

Kennzeichnend für die Charge Card ist folglich, dass im Normalfall KEIN Kreditlimit, sondern vielmehr ein Verfügungslimit festgelegt wird. Die Kartenumsätze werden auf einem Kartenkonto gesammelt und monatlich abgrechnet. Der Rechnungsbetrag ist komplett zu begleichen. Zinsen fallen nicht an. Es handelt sich also um eine Kreditkarte mit Zahlungsaufschub im Rahmen eines Verfügungslimits.

3. Daily Charge Card

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Die Daily Charge Card gehört zu den vor allem in Deutschland eher seltener vertretenen Kartentypen. Sie kombiniert die bereits genannte klassiche Kreditkarte mit der Charge Card und Debitkarte.

Sie haben ein Kartenkonto und dazu eine Kreditkarte. Das Konto kann mit Guthaben aufgeladen werden. Zudem steht auf der Karte ein Kreditlimit zur Verfügung. Folglich haben Sie die Kontrolle über den Verfügungsrahmen, also die Höhe des Kartenbetrages (Guthaben + Limit), welcher ausgegeben werden kann.

Verfügungen mindern immer erst das Kartenguthaben und werden innerhalb weniger Tage sofort belastet. Ist das Guthaben aufgebraucht, greift das Kreditlimit. Hier erfolgt die Abrechnung analog zur klassischen Kreditkarte. Sie erhalten üblicherweise einmal monatlich eine Abrechnung und können den Betrag in Raten oder komplett zurückzahlen. Durch Einzahlungen auf das Kartenkonto können aus dem Kreditlimit verfügte Beträge auch sofort beglichen werden.

Hauptmerkmal

Kennzeichnend für die Daily Charge Card ist die Kombination aus Kreditlimit und Kartenguthaben. Bei Karteneinsatz wird erst das Guthaben verbraucht bevor das Kreditlimit greift. Alle Umsätze werden über ein Kartenkonto verbucht.

4. Debitkarte

Die Debitkarte gehört unserem Verständnis nach nicht in die Kategorie der Kreditkarten, wird hier aber oft genannt, da auch große Kreditkartengesellschaften wie Visa oder Mastercard Debitkarten anbieten.

Zudem gibt es Kreditkarten, die hinsichtlich des Abrechnungssystems wie Debitkarten agieren. Das Kartenkonto wird wie ein Kontokorrentkonto geführt, d.h. Kartenumsätze werden auf den Tag genau erfasst und zeitnah abgerechnet. Zudem darf das Kartenkonto auch im Guthaben geführt werden. Einmal im Monat erfolgt die Abrechnung. Bei einem Schuldsaldo können Sie entscheiden, ob Sie Raten- oder Komplettrückzahlung nutzen.

Weitere Informationen: siehe girocard

5. Prepaid Kreditkarte

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Die Bezeichnung Kreditkarte ist bei diesem Kartentyp nicht korrekt, da weder ein Kreditlimit wie bei der klassischen Kreditkarte noch ein Zahlungsaufschub wie bei der Charge Card bereitgestellt wird. Vielmehr zahlen Karteninhaber Guthaben auf das Karten- oder angebundene Girokonto ein und können im Rahmen dessen agieren. Weder das Kartenkonto noch das Girokonto - abhängig von Kartenherausgeber, ob dieser das Eröffnen eines Guthabenkontos voraussetzt - können überzogen werden.

Genauere Informationen: Prepaid Kreditkarte

6. Virtuelle Kreditkarte

Die virtuelle Kreditkarte kann als klassische, Charge oder Prepaid Kreditkarte ausgestellt werden. Wobei „ausgestellt“ nicht ganz stimmt, denn Sie erhalten eben keine Plastikkarte, sondern nur die für Online-Käufe und -Aktionen notwendigen Kreditkartendaten. Virtuelle Karten können also nur im Internet genutzt werden. Via Karten-Upgrade können aber auch physische Karten ausgestellt werden. Dann handelt es sich nicht mehr um eine virtuelle, sondern um eine der oben erwähnten Kreditkarten.

Bildquellen:

Geldbörse: © Sjankauskas | Dreamstime.com

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